Fliegen und Tauchen – Was ist zu beachten?
Luft und Wasser – zwei Elemente, die sich nicht immer vertragen
Deutschland hält für Taucher eine Vielzahl an interessanten Tauchspots bereit. Aber natürlich zieht es passionierte Taucher auch immer wieder gerne in ferngelegene Länder, um Unterwasserwelten zu entdecken, wie es sie hierzulande nicht gibt. Auch die Tierwelt unter Wasser gestaltet sich in südlichen Gewässern gänzlich anders und lädt zum Entdecken ein. Bevor man jedoch ins Wasser abtauchen kann, heißt es meist einmal erst, in die Luft aufzusteigen, denn die beliebtesten Tauchgebiete der Welt sind oft nur mit einer Flugreise erreichbar. Und bei dieser gibt es als Taucher durchaus einiges zu beachten.
Bewusst machen sollte man sich, dass in einem Flugzeug ein Druck herrscht, wie in etwa 2.500 Metern Höhe. Liegt der letzte Tauchgang erst kurz zurück und wird dann eine Flugreise angetreten, besteht die Gefahr, dass es zu einem Dekompressionsunfall kommen kann. Auslöser kann der rapide Druckabfall im Flugzeug sein. Dies ist zu vergleichen mit einem zu schnellen Aufstieg im Wasser, bei dem ebenfalls ein schneller Wechsel von einem höheren zu einem niedrigeren Umgebungsdruck vorliegt. In einer Flugzeugkabine herrschen während eines Flugs lediglich 0,75 Bar.
Weiterhin liegt hier ein geringerer Sauerstoffgehalt vor. Dies beeinflusst die Sauerstoffsättigung im Organismus negativ, was eine nachträgliche Dekompressionskrankheit fördert. Aber nicht nur weniger Sauerstoff wird dem Körper während eines Fluges zugeführt, ihm wird auch Feuchtigkeit entzogen. Dies liegt an der erheblich trockeneren Luft im Flugzeug, die für eine geringe Luftfeuchtigkeit sorgt. Diese Faktoren zusammengenommen stellen bereits eine große Belastung für den Körper dar. Wurde zudem erst kürzlich ein Tauchgang absolviert, wird die Gefahr einer Dekompressionskrankheit im Nachhinein noch verstärkt.
Tauchen nach dem Fliegen
Empfohlen wird daher die sogenannte Flugverbotszeit, nach der man mindestens 24 Stunden nach einem Tauchgang vergehen lassen sollte, bevor ein Flugzeug bestiegen wird. Aber auch wer ein Flugzeug verlässt, nachdem er an seinem Wunschziel angekommen ist und sich am liebsten sofort seinen Tauchanzug überziehen würde, sollte es langsam angehen lassen. Dehydrierung und Übermüdung belasten den Körper nach einem langen Flug. Zudem bedeutet insbesondere eine weite Reise ein gewisses Maß an Stress. Die Schleimhäute können aufgrund der Klimaanlage in der Maschine austrocknen und gereizt werden. Dadurch kann es zu einer Blockade der Stirn- und Nebenhöhlen kommen.
Mit einer solchen Blockade sollte nicht getaucht werden, da sich die Höhlen dabei wieder mit Schleim füllen können. Probleme beim Druckausgleich sowie Trommelfellverletzungen sind hier leider oft die Folge. So sind keine optimalen körperlichen Voraussetzungen gegeben, um den Tauchgang sicher absolvieren zu können.
Fazit: Es liegen zwar keine konkreten medizinischen Empfehlungen vor, es sollten jedoch mindestens 12 Stunden nach der Landung vergehen, bevor mit dem Tauchen begonnen wird.
Hinweis: Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.