Wer kann wie tief tauchen?
Es gibt Bereiche auf dieser Erde, die sind nicht für den Menschen gedacht. Dazu gehören die Berge im Himalaja mit ihren 8.000 m und mehr und auch die Tiefsee ist ein menschenfeindlicher Ort. Trotzdem gibt es Lebewesen, die in diesen Tiefen leben. Und auch Menschen wagen den Versuch, die Tiefsee und ihre vielen Geheimnisse zu erforschen. Aber welches Lebewesen kann wie tief tauchen?
Sporttaucher haben ihre Grenzen
40 m: Hier liegt die Grenze für jeden Sporttaucher, denn nur für diese Tiefe reichen die normalen Druckluftgeräte aus und besondere Sicherheitsvorkehrungen sind nicht notwendig.
183 m: So tief ist der Österreicher Herbert Nitsch am 28. August 2006 getaucht. Nitsch ist ein sogenannter Apnoetaucher. Also ein Taucher, der ohne Atemgeräte und damit ohne künstliche Zufuhr von Sauerstoff taucht. Für Mediziner grenzt das schon an ein Wunder, dass Menschen nur mit der Kraft ihrer Lungen in solche Tiefen tauchen können.
308 m: Diese Tauchtiefe stellte der Gerätetaucher John Bennett im Jahre 2001 auf. Er musste dazu allerdings ein spezielles Gasgemisch atmen, denn sonst wäre dieser Tauchgang für ihn tödlich ausgegangen.
450 m: In dieser Tiefe können Menschen noch tauchen, aber sie müssen dazu besondere Druckanzüge tragen, die ein wenig an Ritterrüstungen erinnern. Die Taucher werden durch starke Kabel, die an den Anzügen befestigt sind, ins Wasser gelassen und auch wieder an die Wasseroberfläche gezogen.
500 m: Ab dieser Tiefe ist für Menschen das Tauchen nicht mehr möglich, wohl aber für die Kaiserpinguine. Kaiserpinguine jagen gerne dort, wo es besonders dunkel ist. Bei Tag eben in Tiefen von bis zu 500 m und bei Nacht knapp unter der Wasseroberfläche.
700 m ist die perfekte Tauchtiefe für Robben
700 m: 700 m ist die perfekte Tauchtiefe für Robben. Robben sind nachtaktive Tiere und exzellente Taucher. Wenn Robben jagen, können sie bis zu 30-mal in eine Tiefe von 700 m tauchen. Nach 20 Minuten müssen sie allerdings mal auftauchen, um Luft zu holen. Denn schließlich sind Robben Säugetiere und damit auch Lungenatmer.
1.000 m: Bis zu einem Kilometer tief tauchen kann der atlantische Seeteufel, ein Anglerfisch, der es auf die stolze Länge von 1,70 m bringen kann. Markant sind sein riesiges Maul und sein sehr dehnbarer Magen. Das erlaubt ihm sogar Fische zu fressen, die so groß sind wie er selbst.
1.370 m: eine fast schon unvorstellbare Tiefe, in die die beiden Meeresforscher William Beebe und Otis Barton getaucht sind. Allerdings in einer Tauchkugel. Bei ihrem ersten Versuch 1934 sind die beiden Tauchpioniere „nur“ bis auf 923 m Tiefe gekommen.
1.500 m: An Land sind Schildkröten nicht gerade die schnellsten Tiere, aber wenn es ums tiefe Tauchen geht, schlägt sie so schnell keiner. Meeresschildkröten sind fantastische Taucher, aber sie tauchen nicht nur sehr tief, sie sind auch in der Lage, in großen Tiefen lange Strecken zurückzulegen.
2.070 m: Würde man den Mount Everest, mit 8.848 m der höchste Berg der Welt, auf den Grund des Marianengrabens stellen, blieben immer noch 2.070 m, bis sein Gipfel aus dem Wasser ragen würde.
2.800 m: In dieser Tiefe ist es dem Fotografen Emory Kristof gelungen, aus einer Tauchkugel heraus Tintenfische zu fotografieren.
Weltrekordler der Tiefentaucher – die riesigen Pottwale
3.000 m: In dieser Tiefe sind nur die absoluten Weltrekordler der Tiefentaucher, die riesigen Pottwale zu Hause. Obwohl Wale Säugetiere sind, können sie in dieser Tiefe ihre Organe einfach abschalten, die sie während des Tauchens nicht brauchen. So sparen sie wichtigen Sauerstoff.
3.800 m: Hier liegt das wohl berühmteste Schiff der Welt – die Titanic. Sie hat ihr eisiges Grab im Atlantik südöstlich von Neufundland gefunden.
4.500 m: Dem amerikanischen Forschungs-Tauchboot „Alvin“ ist es gelungen, in dieser Tiefe vor den Galapagosinseln zu tauchen. Das war 1977 und die Forscher entdeckten dabei die „Schwarzen Raucher“, hydrothermalen Quellen auf dem Grund der Tiefsee.
6.000 m: Der Tauchroboter „Victor 6000“ kann in dieser Tiefe tauchen und dort auch mehrere Tage arbeiten. Er wurde für die Erforschung der arktischen See entwickelt. Aber nicht nur ein Roboter kann in dieser Tiefe tauchen, die beiden russischen U-Boote Mir I und Mir II können sogar bemannt in diese Tiefe vordringen.
8.000 m: Er trägt den schönen Namen „Brotula galatheae“, und er ist der einzige Fisch, der jemals in dieser Tiefe gefangen worden ist. Man darf diesen Fisch allerdings nicht an Land bringen, denn dann würde er sofort zerplatzen. Schließlich lebt er in einer Tiefe, die einen Druck hat, der 800-mal stärker ist als an Land.
10.916 m: Jacques Piccard und Don Walsh waren bisher die einzigen Menschen, die jemals so tief getaucht sind. Sie waren an Bord der „Trieste“ und tauchten am 23. Januar 1960 so unglaublich tief.
11.034 m: So tief ist die „Challenge Tiefe“ im Marianengraben. Bis heute ist es nur dem japanischen Unterwasserroboter „Kaiko“ gelungen, so tief zu tauchen.
Ist schon sehr faszinierend wie allein schon manche Apnoetaucher tief kommen. Schon weit über 150 m tief und das mit einem Atemzug…