Tauchen im Bikini-Atoll

Bikini-Atoll - Kernwaffentest
Kernwaffentests in der Lagune des Bikini-Atolls im Jahr 1954. Foto: © WikiImages - Pixabay.com

Das letzte große Abenteuer: Tauchen im Bikini-Atoll, Marshallinseln

Das Bikini-Atoll mit seinen insgesamt 23 Inseln liegt im Pazifischen Ozean und ist ein Teil der Marshallinseln. Bekannt wurde es aufgrund der großen Anzahl an Kernwaffentests der USA von 1946 bis 1958. Heute zählen die spektakulären Tauchgründe des Bikini-Atolls zur Weltspitze. Mit atemberaubenden Unterwasserlandschaften, spektakulären Wracks und an die Tausend Fischarten bieten sie erfahrenen Tauchern ein unvergleichliches Erlebnis.

Die Kernwaffentests in der Lagune des Bikini-Atolls

Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurden das Bikini-Atoll und das benachbarte Eniwetok-Atoll Testgebiete zahlreicher, amerikanischer Atombombenabwürfe. Im Rahmen der Operation Crossroads wurden einhundert ausgemusterte Schiffe in der großen Lagune des Bikini-Atolls durch zwei Atombomben teilweise versenkt. Eine der beiden Bomben wurde in einer Tiefe von 27 Metern mitten in der Lagune gezündet. Ein weiterer Kernwaffentest war in einer noch größeren Wassertiefe geplant, wurde jedoch aufgrund von starken, internationalen Protesten nicht durchgeführt.

Im Jahre 1954 wurde eine Wasserstoffbombe (Bravo) zur Explosion gebracht. Mit einer Sprengkraft von 1000 Hiroshimabomben war sie die stärkste, die jemals von den USA verwendet wurde. Die unerwartet heftige Explosion verstrahlte auch die bewohnten Atolle Rongerik und Rongelap radioaktiv. Es ist noch unklar, wann die Inseln des Bikini-Atolls wieder bewohnt werden können. Zum Sperrgebiet zählen sie allerdings heute nicht mehr. Im Jahre 2010 erklärte die UNESCO das Bikini-Atoll zum Weltkulturerbe.

Das Bikini-Atoll – ein ungewöhnliches Tauchparadies

Erstaunlicherweise ist die Unterwasserwelt des Bikini-Atolls durch die radioaktive Strahlung von 67 Atombomben nicht in eine tote Mondlandschaft verwandelt worden. Ganz im Gegenteil: Die Lagune sprüht nur so vor Leben mit farbenfrohen Korallenbänken und riesigen Fischschwärmen. Etwa tausend Fischarten bevölkern die einzigartigen Riffe, darunter Zackenbarsche, Barrakudas, Makrelen und Gelbflossen-Thune. In einer kleinen Meerenge, dem Bikini Shark Pass, gibt es die weltweit höchste Dichte an Haien mit einigen Hundert dieser beeindruckenden Raubfische. Außerdem trifft man auf eine riesige Anzahl an Mantarochen.

Die gesunkenen Kriegsschiffe sind bei Weitem die spektakulärsten Tauchspots des Bikini-Atolls. Insgesamt stehen neun Schiffswracks zur Auswahl, die von farbenprächtigen Korallen bewachsen sind. Da sie in einer durchschnittlichen Tiefe von 50 Metern liegen, müssen Deko Tauchgänge durchgeführt werden. Die Spots sind deshalb nur für erfahrene Taucher geeignet. Ein echter Leckerbissen für Wracktaucher ist die USS Saratoga. Der Flugzeugträger ist das zweitgrößte, betauchbare Wrack der Welt.

Laut Untersuchungen der internationalen Atomenergieorganisation aus dem Jahre 1997 ist für Taucher der Aufenthalt in den Gewässern des Bikini-Atolls vollkommen unbedenklich. Die Atoll-Verwaltung verpflichtet in ihrem Tauchzentrum jeden Taucher, den radiologischen Zustandsbericht zu lesen.

Der Bikini wurde nach dem Bikini-Atoll benannt

Der Modedesigner Louis Réard präsentierte im Jahre 1946 seinen neuen, zweiteiligen Badeanzug. Für damalige Moralvorstellungen war ein derart knappes Kleidungsstück skandalös. Die Schlagzeilen über die umstrittenen Kernwaffentests am Bikini-Atoll veranlassten den Modeschöpfer, seine Kreation „Bikini“ zu taufen. Kein einziges Model war bereit, die unerhörte Badebekleidung bei der Präsentation zu tragen. Réard engagierte deshalb die Nachtklub-Tänzerin Micheline Bernardini, die den Bikini im Pariser Schwimmbad Piscine Molitor erstmals vorstellte. Zu Anfang wurde der knappe Zweiteiler an vielen Urlaubsorten in Spanien, Portugal und Italien verboten.

Bikini Atoll: Youtube Video

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