Blauhai – Tauchen mit Blauhaien

Blauhai (Prionace glauca)
Der Blauhai - ein faszinierenden Bewohner der Weltmeere. Foto: © Adrian Schöne

Blauhaie – die faszinierenden Bewohner der Weltmeere

Plötzlich tauchen sie aus der dunkelblauen Tiefe des Meeres auf und kommen neugierig näher. Eine Gruppe von Blauhaien umkreist die Taucher und blickt sie aus reglosen, wachen Augen an. Die Anspannung steigt, alle bleiben jedoch ruhig. „Keine raschen Bewegungen machen“, hat der erfahre Divemaster den Tauchern vorher mit auf den Weg gegeben. Ein Blauhai nähert sich bis auf wenige Meter, dreht kurz vorher ab und schwimmt dann elegant davon.

Mit Blauhaien tauchen – keine Angst vor dem Blauhai

Tauchen mit Blauhaien ist immer etwas ganz Besonderes. Es gibt Taucher, die sind der Meinung, ein Tauchtrip ohne Hai sei nicht perfekt. Das ist natürlich übertrieben, auf jeden Fall gilt jedoch: Eine Haisichtung rundet das Tauchabenteuer ab und sorgt für glänzende Augen bei jedem, der das erlebt. Bei einem Tauchgang mit Blauhaien kann man die imposanten Raubfische in ihrem natürlichen Lebensraum bewundern. Sie gleiten leicht und fast schwerelos durch das Wasser, während man selbst sich nur durch moderne Technik in der Tiefe aufhalten kann.

Wer einmal Hochseehaie mit eigenen Augen in ihrem Element gesehen hat, verspürt den Wunsch das immer wieder zu genießen. Trotzdem sollte man die potenzielle Gefahr nicht vergessen, die von Blauhaien auch für den Menschen ausgehen. Angst braucht man jedoch nicht zu haben. Ganz im Gegenteil: Es sind die Haie, die sich vor den Menschen fürchten müssen.

Wissenswertes über den Blauhai

Blauhai Größe

Neben dem Seidenhai und dem Weißspitzen-Hochseehai gehört der Blauhai (Prionace glauca) zu den drei am häufigsten vorkommenden Hochseehaiarten. Seine durchschnittliche Körperlänge beträgt knapp 3,50 Meter bei einem Körpergewicht bis zu 200 Kilogramm. Charakteristisch ist die relativ lange Schnauze, die leicht nach oben gebogen ist. Die großen Augen werden durch eine Nickhaut geschützt. Die Bezeichnung Blauhai rührt von dem unverkennbaren, dunkelblauen Rücken und den Oberseiten der Flossen her. Die Unterseite hingegen ist ganz weiß.

Blauhai Fortpflanzung

Blauhaie gehören zur Familie der Requiemhaie und sind wie die meisten Mitglieder lebend gebärend. Bis heute konnte das Paarungsverhalten der Tiere noch nicht direkt beobachtet werden. Nach einer Tragezeit von neun bis zwölf Monaten bringen die Weibchen bis zu 130 Junghaie zur Welt. In den meisten Fällen sind es jedoch lediglich 25 bis 50 Exemplare mit einer Körperlänge von etwa einem halben Meter. In der Gebärmutter ernähren sie sich von einem Dottersack.

Blauhai Lebensraum

Blauhaie findet man in allen tropischen und gemäßigten Gewässern der Erde, wobei sie eher kältere Temperaturen bevorzugen. Die faszinierenden Raubfische bewohnen entlegenere Hochseegebiete abseits des Küstenschelfs. Sehr oft sind sie im Nordatlantik anzutreffen: an der Südküste Großbritanniens, den Kanarischen Inseln, den Azoren, den Kapverden sowie im Mittelmeer. Im Sommer ist der Blauhai sogar in der Nordsee und den norwegischen Gewässern zu Gast. Die Raubfische verschlingen so ziemlich alles, was sie zwischen ihre scharfen Zähne bekommen. Hauptsächlich stehen Sardinen, Makrelen, Heringe sowie Thunfische auf der Speisekarte. Im Magen gefangener Tiere findet man oft sogar Müll, der achtlos von Schiffen über Bord geworfen wurde.

Blauhai Bilder  – Private Fotostrecke von Philipp Krattiger

Feinde der Blauhaie

Vor allem der Makohai und der Weiße Hai gelten als natürliche Feinde des Blauhais. Jüngere und damit kleinere Tiere werden oft zur Beute des Kalifornischen Seelöwen. Für Hochseeangler ist er einer der begehrtesten Fangfische mit regelmäßig veröffentlichten Fangrekorden. Als einer der sieben größten Arten wurde er in die Listen der International Game Fish Association (IGFA) aufgenommen. Als Speisefisch spielt der Blauhai dabei kaum eine Rolle. Sein Fleisch enthält größere Mengen an Harnsäure und ist für westliche Gaumen kaum genießbar. In Japan hingegen ist der Verzehr durchaus üblich. Vor allem die Haifischflossensuppe gilt als Delikatesse.

Sind Blauhaie gefährlich

Der mit Abstand gefährlichste Feind des Blauhais ist der Mensch. Die größte Gefahr stellt jedoch nicht das Hochseeangeln dar. Die Tiere geraten als Beifang in die Schleppnetze der Fischereischiffe und ersticken, da sie zum Atmen ständig in Bewegung sein müssen. Dadurch sterben jährlich etwa 10 bis 20 Millionen Blauhaie. Sie stehen zwar noch nicht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, ein Gefährdungsrisiko wird jedoch anerkannt. Kaum ein Meeresbewohner hat eine so große Bedeutung wie der Hai. Er steht an der Spitze der Nahrungskette und trägt maßgeblich zum Erhalt der Artenvielfalt in den Weltmeeren bei. Wenn die Populationen an Blauhaien und anderen Haien weiterhin so dramatisch reduziert werden, wird das ernste Folgen für die Ozeane haben und damit für unseren ganzen Planeten.

Wir danken an dieser Stelle für das bereitstellen der Fotos:

· Hobbytaucher und Fotograf Adrian Schöne – Taucher Adrian Schöne
· Taucher Hobbyfotograf Philipp Krattiger

Blauhai Video

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Eine Antwort

  1. Blauhaifan sagt:

    Tolle Bilder vom Blauhai. Hatte auch mal das Vergnügen mit Blauhaien zu Tauchen. Ein einmaliges Erlebnis, dass ich nicht mehr so schnell vergessen werde.

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