Sidemount Tauchen – Informationen und Hintergründe

Sidemount Tauchen hat einige Vorteile. Foto: © Carsten Heßling

Sidemount Tauchen

Beim Sidemount-Tauchen werden die Flaschen nicht am Rücken angebracht, sondern seitlich neben dem Oberkörper mit Bungeeseilen befestigt. Viele Anfänger haben zunächst Schwierigkeiten mit dem Einstieg in diese Tauchart. Mit der richtigen Ausrüstung und dem nötigen Know-how ist das Sidemount-Tauchen aber gar nicht schwer.

Was ist Sidemount-Tauchen?

Bei der klassischen Backmount-Anordnung wird eine Einzeltauchflasche oder ein Doppelzylinder auf dem Rücken getragen. In der Sidemount-Konfiguration liegen die Flaschen an beiden Seiten neben dem Oberkörper. Die Flaschenventile befinden sich dabei unter den Achselhöhlen. Durch diese Anordnung ist das Sidemount-Tauchen einfacher, komfortabler und sicherer als das Backmount-Tauchen. Wer es schon einmal ausprobiert hat, wird in der Regel nicht mehr zurückkehren wollen.

Im Jahre 1970 wurde von Woody Jasper zum ersten Mal eine Sidemount-Konfiguration beim Erkunden enger Unterwasserhöhlen verwendet. Sidemount-Tauchen hat sich seitdem bei Höhlentauchern und technischen Tauchern durchgesetzt, die extreme Engstellen überwinden müssen. Bis vor Kurzem war diese Flaschenkonfiguration in Sporttaucherkreisen noch relativ unbekannt. Inzwischen hat sich das Sidemount-Tauchen auch dort als echte Alternative etabliert. Seit 2012 werden von den verschiedenen Tauchorganisationen spezielle Kurse angeboten.

Sidemount-Taucher

Foto: © Carsten Heßling

Vorteile beim Sidemount-Tauchen

Der wichtigste Vorteil beim Sidemount-Tauchen ist der leichte Zugriff auf die Ventile und die ersten Stufen der Atemregler. Aufgrund ihrer Lage seitlich am Oberkörper sind sie während des Tauchgangs immer sichtbar und gut zu erreichen. Ein Sidemount-Taucher kann deshalb in einer OOG Notsituation schnell und effektiv reagieren. Zusätzlich lassen sich die Tauchflaschen individuell am Körper anbringen, sodass der Tragekomfort deutlich besser ist als bei der klassischen Backmount-Anordung. Die Sidemount-Flaschen können einzeln transportiert und im Wasser angelegt werden. Das erleichtert insbesondere bei Bootstouren die Ein- und Ausstiege. Zusätzlich werden die Schultern und der Rücken geschont.

Die Sidemount-Konfiguration ermöglicht eine bessere Stromlinienform des Tauchers unter Wasser. Der geringere Wasserwiderstand bewirkt einen verminderten Atemgasverbrauch. Zusätzlich lassen sich die Tauchflaschen während des Tauchgangs leicht vom Körper lösen. Auf diese Weise können Engstellen in Unterwasserhöhlen und Wracks ohne Probleme überwunden werden.

Ausrüstung – Checkliste für das Sidemount-Tauchen

Besitzt man bereits eine eigene Tauchausrüstung, sind meistens nur geringe Änderungen notwendig, bevor sie für das Sidemount-Tauchen genutzt werden kann. Im Folgenden sind die wichtigsten Ausrüstungsteile aufgelistet:

Tarierweste

  • Sidemount-Jacket oder ein Hybrid-System, das man auch für das Backmount-Tauchen verwenden kann
  • wahlweise 2 Bleistopper zur Befestigung weiterer D-Ringe
  • wahlweise 2 zusätzliche Low-Profil-D-Ringe

Flaschenrigg für zwei Tauchflaschen

  • 2 Flaschenspanngurte oder Rohrschellen
  • 2 Bleistopper
  • 2 Boltsnaps mit großem Auge und Bungee- oder Nylonloop für die Flaschenspanngurte
  • 2 Bungee- oder Gummischlauchhalter für den Langschlauch (Long Hose)
  • wahlweise 2 Boltsnaps mit Bungee- oder Nylonloop für die Flaschenventile

Kaltwassertaugliche Automatenkonfiguration

  • 2 erste Stufen (vorzugsweise mit beweglichen Dom-Port und 5 MD-Ports)
  • 2 zweite Stufen
  • 1 Mitteldruckschlauch (100 bis 210 Zentimeter)
  • 1 Mitteldruckschlauch (60 bis 100 Zentimeter)
  • 1 Inflatorschlauch (25 bis 35 Zentimeter)
  • 1 Boltsnap (klein) für den rechten Regler zum Wegklippen
  • 2 Winkelstücke (90 beziehungsweise 120 Grad)
  • 2 Finimeter mit jeweils einem Hochdruckschlauch (15 Zentimeter)

Sidemount Video

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Mehr über Sidemount Tauchen im Taucher-Wiki (Geschichte, Ausbildung, Ausrüstung und  Konfiguration)

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