Megalodon – lebt er noch?
Megalodon Sichtungen – Fiktion oder Wirklichkeit?
In allen Meeren der Welt wurde im Laufe der Jahre von unglaublich großen Haien berichtet. Diese Sichtungen führten nach und nach zur Bildung von Legenden: Der Megalodon, ein prähistorischer Riesenhai, macht auch heute noch die Gewässer unseres Planeten unsicher. Die moderne Wissenschaft behauptet zwar, der blutrünstige Raubfisch wäre seit Langem ausgestorben. Aber stimmt das auch? Die Vorstellung, dass der Carcharocles Megalodon noch lebt, ist erschreckend und faszinierend zugleich.
Ist der Megalodon noch am Leben?
Vereinzelte Berichte über riesige Haie mit einer Länge von über 10 Metern tauchen immer wieder in den Medien auf. Handelt es sich dabei um Megalodon Sichtungen? Die meisten Haiforscher und Meeresbiologen erklären einhellig, das sei unmöglich. Aber was haben die Augenzeugen dann beobachtet? Kann es sein, dass die moderne Wissenschaft irrt und der Carcharocles Megalodon sich tatsächlich noch irgendwo da draußen befindet? Die Vorstellung, dass riesige Raubhaie die Weiten der Ozeane durchstreifen, wirkt elektrisierend. Mit einer Länge von bis zu 20 Metern war der Megalodon der größte Hai, der jemals gelebt hat: eine gnadenlose Tötungsmaschine aus Zähnen und Muskelmasse, die sogar Jagd auf ausgewachsene Wale machte. Es ist allerdings schwer vorstellbar, dass es immer noch unentdeckte Populationen dieser furchterregenden Räuber geben soll.
Der Megalodon war ein prähistorischer Raubfisch
In den letzten Jahren entbrannten viele kontroverse Diskussionen zum Thema Megalodon. Die Verwirrung ist so groß, dass viele Menschen heute glauben, dieser Riesenhai hätte nie existiert. Die Geschichten, die sich um ihn ranken, wären nichts weiter als Legenden. Das ist natürlich Unsinn. Der Megalodon lebte vor 2 bis 17 Millionen Jahren. Wir wissen das, weil Paläontologen eine große Zahl an Spuren entdeckt haben. Die gefundenen Zähne sind wesentlich größer als bei allen heute lebenden Haien. Anhand des Fossilberichts konnten Wissenschaftler Rückschlüsse auf das Erscheinungsbild des Urzeithais ziehen. Seine Länge betrug maximal 16 bis 20 Meter bei einem Gewicht von rund 60 Tonnen.
Wie der heute lebende Weiße Hai wies auch der Megalodon dreieckige Zähne mit gesägten Schneidekanten auf. Viele Menschen stellen sich Großhaie als Furcht einflößende Monster vor, denen sie lieber nicht unter Wasser begegnen wollen. Neben dem Megalodon erscheinen diese modernen Haie allerdings eher wie harmlose Haustiere. Als gnadenloser Raubfisch spielte er in einer vollkommen anderen Liga. Einige der fossilen Zähne sind auch nach Jahrmillionen immer noch rasiermesserscharf. Die beeindruckendsten Funde weisen eine Länge von über 18 Zentimetern auf. Das Gebiss des Megalodons schätzen Paläontologen auf eine Breite von mehr als drei Metern und eine Höhe von über zweieinhalb Meter. Jeder kann sich lebhaft vorstellen, wie der Riesenhai damit einen Wal zerreißt oder einen Menschen.
Warum glauben viele, dass der Megalodon noch lebt?
Das Skelett von Haien besteht hauptsächlich aus Knorpel, der nicht versteinern kann. Deshalb sind die einzigen Hinweise auf den prähistorischen Megalodon die fossilen Zahnfunde. Kein modernes Exemplar des Hais wurde jemals lebend gefangen oder tot geborgen. Darüber hinaus gibt es keine offiziell bestätigten Sichtungen. Warum glauben viele Menschen trotzdem, dass er noch lebt? Um die Frage beantworten zu können, schauen wir uns einmal an, ob es ein ähnliches Phänomen schon früher gegeben hat. In der Tat wurde von Wissenschaftlern in manchen Fällen die Existenz eines Lebewesens bestätigt, das zuvor als ausgestorben galt oder für einen Mythos gehalten wurde. Eindrucksvolle Beispiele dafür sind der Quastenflosser, der Riesenkalmar und der Riesenmaulhai.
Quastenflosser
Die Wissenschaft glaubte lange Zeit, der Quastenflosser wäre vor 65 Millionen Jahren ausgestorben. Im Jahre 1938 geschah dann die Sensation: Ein lebendes Exemplar dieses prähistorischen Fischs wurde vor der Küste Südafrikas entdeckt. Mit einer Länge von mehr als zwei Metern gilt der Quastenflosser heute als lebendes Fossil.
Riesenkalmar
Der Riesenkalmar, der irrtümlich auch als Riesenkrake bezeichnet wird, lebt in der Tiefsee. Der zehnarmige Tintenfisch erreicht eine Länge von bis zu neun Metern. Seine Existenz war lange Zeit umstritten. Meeresbiologen entdeckten charakteristische Narben an gestrandeten Walen und vermuteten als Ursache einen gigantischen Tintenfisch. Erst im Jahre 2004 gelangen die ersten Aufnahmen eines lebenden Riesenkalmars in einer Tiefe von 900 Metern.
Riesenmaulhai
Der scheue Riesenmaulhai wird bis zu sechs Meter lang. Vor 1976 war seine Existenz vollkommen unbekannt. Das Tier narrte die Wissenschaft für lange Zeit, da es in der Tiefe lebt und nur nachts das Flachwasser aufsucht. Manche Forscher vermuten, der Megalodon könnte sich genauso verhalten. Aus diesem Grunde wäre er so schwer zu entdecken.
Der Lazaruseffekt
Wissenschaftler verstehen unter dem sogenannten Lazaruseffekt das Auftauchen einer Tierart, die als ausgestorben gilt. Der Begriff rührt von der Erweckung des Lazarus durch Jesus Christus in der Bibel her. Der Quastenflosser ist ein typisches Beispiel für den Lazaruseffekt: Eine kleine Restpopulation hat irgendwo unbemerkt von der modernen Zivilisation überlebt. Häufig sind diese Tiere den Einheimischen gut bekannt. Da ein Biologe die Existenz jedoch nicht offiziell bestätigt hat, gilt die Spezies weiterhin als ausgestorben. Wenn ein uralter und fremdartiger Fisch wie der Quastenflosser so lange seiner Entdeckung entgehen konnte, ist es dann abwegig zu glauben, dass auch der Megalodon heute noch lebt?
Historische Megalodon Sichtungen und Beweise
Es gibt einige gut dokumentierte Beweisstücke und Aussagen, die den Schluss nahelegen: Der Megalodon lebt noch! Im Folgenden werden drei der bekanntesten Geschichten dargestellt.
1. HMS Challenger
Während einer Tiefseeexpedition im Jahre 1875 entdeckte die HMS Challenger zwei Zähne eines Megalodons. Sie wurden damals auf ein Alter von lediglich 10.000 bis 15.000 Jahren datiert. Wenn die verwendete Methode exakt war, bedeutet das: Der Megalodon lebte zu einer Zeit, als bereits Menschen den Planeten bevölkerten. Das widerspricht eindeutig den gängigen Hypothesen über das Aussterben der Riesenhaie. Für Paläontologen entsprechen 10.000 Jahre lediglich einem Wimpernschlag in der Zeitrechnung. Wenn der Urzeithai tatsächlich zu dieser Zeit lebte, braucht man keine große Fantasie, um sich vorzustellen, dass die Spezies auch die letzten 10.000 Jahre unerkannt in den Tiefen der Ozeane überlebt hat.
2. Ein Riesenhai greift australische Fischer an
Der Naturforscher David Stead zeichnete 1918 eine unglaubliche Begebenheit auf. Nachdem ein riesiger Hai ihre Ausrüstung zerstört hatte, weigerten sich australische Fischer, noch einmal auf See hinauszufahren. Bei den Männern handelte es sich um erfahrene Seeleute, die auch mit Walen und großen Haien vertraut waren. Was sie draußen auf See erlebt hatten, jagte ihnen eine so große Angst ein, dass sie ihre Arbeit niederlegten. Laut David Stead beschrieben die Fischer den Hai als schneeweiß mit einer Länge von mindestens 35 Metern. Kann ein Hai wirklich so groß werden oder handelt es sich hier um Seemannsgarn?
3. Sichtung eines gigantischen Hais
In den 1960er Jahren berichtete ein Kapitän, dass ein Weißer Hai an seinem 18 Meter langen Fischkutter vorbeischwamm, als dieser vor Anker lag. Er erklärte weiter, der Raubfisch wäre größer als das Boot! Die Besatzung weigerte sich, offizielle Angaben zu der Sichtung zu machen. Nur der Kapitän gab diese kurze Erklärung ab. Als erfahrener Seemann konnte er einen Hai leicht von einem Wal unterscheiden. Welcher Hai außer dem Megalodon könnte eine solche Größe erreichen?
Aktuelle Megalodon Sichtungen
In jüngster Zeit erscheinen im Internet immer mehr Geschichten über Riesenhaie. Auf Youtube gibt es zahlreiche Videoclips mit vermeintlichen Magalodon Begegnungen. Jeder kann leicht feststellen, dass es sich ausnahmslos um Fälschungen handelt. Nur wenige Meeresbiologen beschäftigen sich heutzutage ernsthaft mit dem Thema Urzeithai. Das Feld wird im Wesentlichen Hobbyforschern und Sensationsjournalisten überlassen.
Der einzige ernst zu nehmende Hinweis stammt aus dem Jahre 2012: Im US-amerikanischen Fernsehen wurde eine Episode der Serie Shark Wranglers mit dem Titel „Monster of Bird Island“ ausgestrahlt. Südafrikanische Haiforscher interviewten einige Fischer, die einen riesigen Hai gesehen hatten. Die Männer behaupteten, das Tier wäre genauso groß wie ihr Boot gewesen. Das Fischerboot hatte eine Länge von über neun Metern. Haben die Fischer einen Megalodon gesehen? In der Fernsehfolge kam auch einer der Forscher zu Wort, der erzählte, er hätte in seiner Jugend selbst einen neun Meter langen Hai beobachtet.
Discovery Channel wartet mit Megalodon Beweisen auf
Der Hype um den Riesenhai erreichte einen neuen Höhepunkt, als 2012 der Discovery Channel die Dokumentation „Megalodon: The Monster Shark Lives“ ausstrahlte. Eine zweite Doku mit dem Titel „Megalodon – The New Evidence“ erschien im Jahre 2014. Der Meeresbiologe Collin Drake präsentiert darin eine Fülle an Film- und Fotomaterial. Die vorgelegten Beweise lassen wenig Raum für Zweifel. Der Megalodon scheint tatsächlich heute noch zu leben! Die ganze Geschichte hat jedoch einen Haken: Sie ist komplett erfunden. Alle präsentierten Beweise wurden gefakt, der angebliche Meeresbiologe ist ein Schauspieler. In Wirklichkeit gibt es weder einen echten Collin Drake noch das Institut, für das er arbeiten soll.
Video: Megalodon Sichtungen
Warum sind Megalodons ausgestorben?
Wenn der prähistorische Megalodon so ein furchterregender Raubfisch war, warum starb er dann aus? Gemäß der Evolutionstheorie von Charles Darwin gilt für alle Lebewesen die Regel: Survival of the Fittest. Dieser Ausdruck wird im Deutschen häufig mit „Überleben des Stärksten“ angegeben. Die Übersetzung ist jedoch falsch. Richtig muss es heißen: das Überleben des am besten Angepassten. Nur die Spezies, die am effektivsten mit den jeweiligen Umweltbedingungen zurechtkommt, überlebt. Der Rest stirbt einfach aus und schafft dadurch Platz für etwas Neues.
Als Megalodons die Weltmeere durchstreiften, war unser Planet wesentlich wärmer als heute. Die Erde trat vor rund 2,7 Millionen Jahren in ein Eiszeitalter ein. Der Wasserspiegel sank und die Meeresströmungen wechselten ihre Richtungen. Das führte nicht nur zu einer Abkühlung der Ozeane, sondern auch zu einem veränderten Nahrungsangebot. Es gibt Hinweise darauf, dass die Situation für den Riesenhai noch deutlich schwieriger war. Plötzlich tauchten nämlich zu dieser Zeit andere große Raubfische als Konkurrenten um die verbliebene Nahrung auf. Diese Faktoren führten mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Aussterben des Megalodons.
Könnten die Riesenhaie heute noch im Marianengraben leben?
Wenn der Megalodon noch lebt, musste er sich im Laufe der Zeit an die kälteren Wassertemperaturen und eine veränderte Zusammensetzung der Nahrung anpassen. Manche Forscher vermuten, einige der Haipopulationen könnten unter anderem im Marianengraben überlebt haben. Es ist bekannt, dass sich Tintenfischarten und auch Wale in sehr große Tiefen vorwagen. Neueste Forschungen zeigen, dass Weiße Haie ebenfalls sehr tief tauchen, um auf Nahrungssuche zu gehen. Wenn der Megalodon ein ähnliches Verhalten zeigt, könnte er sich tatsächlich an ein Leben in der Tiefsee gewöhnt haben.
Je größer ein Tier ist desto schwieriger gestalten sich kurzfristige Anpassungen an veränderte Umweltbedingungen. Ein klassisches Beispiel dafür sind die ausgestorbenen Dinosaurier. Es erscheint sehr unwahrscheinlich, dass sich eine große Zahl der Riesenhaie an das neue Nahrungsangebot anpassen konnte. Allerdings ist es denkbar, dass eine kleine Population bereits vorher sein Jagd- und Fressverhalten änderte. Die Tiere könnten sich auf Tintenfische spezialisiert haben und zum Jagen in größere Meerestiefen vorgedrungen sein. Diese Megalodons hätten das Massensterben wahrscheinlich überlebt und als kleine Restpopulation die Jahrmillionen überdauert.
Megalodon – Fazit
Einige der Geschichten über Megalodon Sichtungen sind sehr interessant und überzeugen viele Menschen. Aber reicht das als Beweis wirklich aus? Aus wissenschaftlicher Sicht lautet die Antwort ganz klar nein. Zeugenaussagen ohne nachprüfbare forensische Untersuchungen haben keine Beweiskraft. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr groß, dass der Riesenhai heute noch lebt. Allerdings kann es auch nicht schaden, bei seinen Tauchgängen öfter einmal nach hinten zu schauen. Vielleicht nähert sich gerade unbemerkt ein Furcht einflößender Megalodon.
Es heißt Carcharodon, nicht Charcharocles…
Ich liebe Berichte über Urzeitwesen. So einen Bericht wie diesen habe ich lange gesucht??.
Wenn sie den Bericht ‚auffrischen‘ könnten wäre das echt toll?.
Liebe Grüße