Der Mantarochen

Mantarochen - Manta Ray
Trotz ihrer beeindruckenden Größe sind Mantas für Taucher ungefährlich. Foto: © Richard Carey - Fotolia.com

Mantas – der Teufelsrochen

Die beeindruckende Erscheinung der riesigen Teufelsrochen hat schon immer die Fantasie beflügelt. Im 18. und 19. Jahrhundert erzählten Seeleute haarsträubende Geschichten über Mantarochen, die ganze Schiffe mitsamt der Mannschaft in die Tiefe gerissen haben sollen. Natürlich ist das nur Seemannsgarn: Die friedlichen Giganten der Meere sind für den Menschen vollkommen harmlos.

Wissenswertes über Mantarochen

Mantas gehören zur Familie der Adlerrochen (Myliobatidae) und zur Unterfamilie der Teufelsrochen (Mobulinae). Weltweit kommen zwei Arten vor: Riffmantas und Riesenmantas. Im Volksmund werden Riesenmantas auch Teufelsrochen genannt. Die Bezeichnung stammt von den „Teufelshörnern“, die sich seitlich am Kopf der Tiere befinden. Es handelt sich dabei um Kopfflossen, die dazu dienen, nährstoffreiches Wasser in Richtung des Mauls zu leiten.

Ausgewachsene Mantas erreichen eine Länge zwischen fünf und neun Metern sowie ein Gewicht von ein bis zwei Tonnen. Damit sind sie die größten Rochen der Welt. Charakteristisch sind ihre dreieckigen, flügelartigen Brustflossen. Je nach Geschlecht weisen Mantarochen durchschnittliche Spannweiten zwischen fünf und sieben Metern auf. Es wurden jedoch schon besonders beeindruckende Exemplare mit einer Rekordspannweite von neuen Metern beobachtet. Weibliche Tiere sind insgesamt größer als die Männchen. Mantas verfügen über keinen Giftstachel im Gegensatz zu vielen anderen Rochenarten. Auch in der Fortbewegung unterscheiden sie sich deutlich von anderen Rochen. Mantas führen keine wellenförmigen Bewegungen ihrer Brustflossen aus, sondern schlagen damit elegant wie mit Flügeln. Durch diese ungewöhnliche Fortbewegungsart können sich die Tiere anmutig wie Balletttänzer drehen, Purzelbäume schlagen oder sich vollständig aus dem Wasser katapultieren.

Mantarochen Steckbrief

Mantarochen in seiner ganzen Pracht. Foto: © indy1227 – Fotolia.com

Zusammenleben und Nachwuchs

Mantarochen kommen in allen tropischen, subtropischen und warmen Gewässern des Atlantiks, Pazifiks sowie des Indischen Ozeans vor. Sie bevorzugen das offene Meer, halten sich aber auch in geschützten Buchten und in der Nähe von Korallenriffen auf. Mantarochen ernähren sich überwiegend von kleinen Fischen sowie Plankton. Auch Muscheln und Krustentiere verschmähten die sanften Riesen nicht. Jeden Tag nehmen sie dabei bis zu 14 Prozent ihres Körpergewichts an Beute zu sich. Um die verborgenen Leckerbissen aufzuspüren, wühlen Mantas mit den Kopfflossen den sandigen Meeresboden auf und treiben die Nahrung direkt in das geöffnete Maul. Das gefilterte Wasser wird anschließend durch die Kiemen wieder ausgeschieden.

Mantarochen leben in der Regel als Paare oder in kleinen Gruppen zusammen. Einzelgänger sind sehr selten. In der Zeit von Dezember bis April paaren sich die Tiere im Flachwasser küstennaher Riffe. Mantas sind lebend gebärend (ovovivipar). Nach einer Tragezeit von durchschnittlich 13 Monaten bringen die Weibchen ein bis zwei Junge zur Welt. Diese haben bei der Geburt eine Flügelspannweite von mehr als einem Meter und wiegen bis zu 15 Kilogramm.

Mantarochen und Menschen

In früheren Zeiten wurden Mantas weltweit stark bejagt. Vor allem das Fleisch, die Haut und das Öl der Tiere waren als Nahrungsmittel sowie als Medikamente in der traditionellen chinesischen Medizin gefragt. Heutzutage spielt die Jagd auf Mantarochen kaum noch eine Rolle. Jedoch geraten immer wieder Tiere als Beifang in Treib- und Schleppnetze. Der Bestand an Mantas ist in den meisten Verbreitungsgebieten noch nicht gefährdet. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wird ihre generelle Gefährdung als gering geführt.

In vielen Lebensräumen der Mantarochen hat sich mittlerweile der Tauchtourismus etabliert. Die indonesische Insel Nusa Penida und der Manta-Point in Madivaru auf den Malediven sind besonders populär, um die faszinierenden Tiere hautnah zu erleben. Die Mantas zeigen wenig Scheu und lassen sich gut beobachten, filmen und fotografieren. Trotz ihrer beeindruckenden Größe sind Mantas für Taucher ungefährlich. Es sei denn, man wird versehentlich von einer der mächtigen Flossen oder dem Schwanz getroffen.

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6 Antworten

  1. *anonym* sagt:

    In anderen Quellen las ich, dass ein Manta Einzelgänger ist, aber in diesem Artikel steht, dass er normalerweise in Gruppen vorkommt. Was stimmt davon?

  2. Taucher.de sagt:

    Hallo,
    Mantarochen sind sowohl einzelgängerisch als auch in Gruppen anzutreffen. Letzteres trifft vor allem während der Nahrungssuche und der Paarungszeit zu.
    Ihr TAUCHER.DE Team

  3. *anonym* sagt:

    Guten Tag
    ich wollte gerne einmal wissen ob es bei unserem Nachbarn in der Schweiz Knorpelfische gibt. Auch wissen will ich wieso Knorpelfische nur Vorwärts-schwimmen können.

  4. Adolf sagt:

    Wie Paaren sich Mantas *bitte ganz genau erläutern*

  5. anonym sagt:

    Sind Mantas Gruppen oder Einzähl gängger???

  6. Lisa sagt:

    Danke! Der Artikel hat mir sehr geholfen!

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