Tauchtauglichkeit

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  • #2390
    Jenny
    Mitglied

    Noch während meiner OWD-Ausbildung in Kroatien habe ich leider schon den ersten Tauchunfall miterlebt.

    Eine andereTauchgruppe aus Westdeutschland war mitunter zusammen an der Basis. Sie waren wohl auch noch recht frische OWDler. Sie waren ungefähr zu acht mit einem Tauchlehrer unter Wasser. Dann sind alle wieder aufgestiegen und haben wild mit den Armen gefuchtelt und Hilfe geschrien. Da sie allerdings am Tag zuvor einen Stress & Rescue haben wir ein paar Sekunden gebraucht bis wir verstanden haben, dass es ernst war. Einer von uns hat sich dann in die Fluten gestürtzt, um dem Team mit dem Verletzten zu helfen.
    Zurück am Strand hat unser Tauchlehrer und das Team der Basis sofort angefangen den Verletzten wieder zu beleben. Sie haben sich echt bemüht und alles versucht. Nach ein paar Minuten kam dann auch der gerufene Notarzt. Leider konnte er trotz aller Bemühungen die Person nicht mehr retten.
    Im Nachhinein haben wir erfahren, dass die Person bereits vor ein paar Wochen oder Monaten beim Tauchen Probleme hatte und ebenfalls der Notarzt kommen musste. Es waren wohl Herzprobleme.

    Aber wenn ich bereits Probleme beim Tauchen hatte, geht man doch nicht gleich wieder tauchen, oder? So schnell kann sich doch der Körper gar nicht erholen. Ist vielleicht die Tauchtauglichkeitsprüfung zu einfach? Immerhin werden ja „nur“ die Ohren und die Lunge geprüft. Auch ein Balastungs-EKG ist ja keine Pflicht…

    Was denkt ihr? Sollte die Prüfung vielleicht erweitert werden?

    #2408
    marcel
    Mitglied

    Hallo Jenny,

    ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Tauchtauglichkeitsprüfung nicht wirklich Ernst genommen wird. Leider gibt es zu viele Gefahren, Risiken beim Tauchsport, aber bedauerlicherweise viele Taucher ihre Leidenschaft für das Tauchen so teilen, dass sie trotz Unfall schnell wieder ins Wasser wollen. Ich selbst habe ich einen Kollegen, der einen Tauchunfall persönlich miterlebt hat. Dieser ist allerdings so vom Tauchsport beseen, dass er mit Begeisterung, egal, wie schlecht es ihm geht, wieder unter Wasser geht. Ich kann so etwas nicht verstehen, obwohl ich selbst das Tauchen beinahe „liebe“.
    Darüber hnaus kann ich wirklich nur jedem Taucher empfehlen, dass dieser nach 3 Jahren immer wieder eine Tauchtauglichkeitsprüfung ablegt. Ich meine auch gehört zu haben, dass die Taucher ab dem 40. Lebensjahr jährlich eine Tauchtauglichkeitsüberprüfung ablegen sollen. Es ist einfach wichtig zu wissen, ob das Herz, die Lunge, alle Nebenhöhlen sowie die Leistungsfähigkeit sehr gute Ergebnisse durch ärztliche Begutachtungen bekommt. Bei übergewichtigen Tauchern sind ebenfalls weitere Untersuchungen notwendig, ob das Tauchen wirklich das Richtige ist. Je nach Alter und körperlichen Zustand müssen weitere Untersuchungen gemacht werden, wie zum Beispiel: eine Röntgenuntersuchung vom Brustkorb, Laboruntersuchungen vom Blut, Urin, Serum, Blutsenkung und der Ergometrie. Der Tauchmediziner muss das grüne Licht geben, damit alles wieder in Ordnung ist und die Taucher wieder ihre LIeblingstätigkeit nachgehen können.

    #2649
    Alex
    Mitglied

    Moin Jenny,

    das hört sich sehr dramatisch an. Ich kann mir vorstellen, dass das tauchen für den Taucher eine Leidenschaft war. Gerade Männer sind im Alter sehr stur und wollen dann gleich wieder ins Wasser. Ist meine wage Begründung.

    War der Betrieb danach sofort weiter gegangen? Oder wurde alles zunächst geschlossen?

    Gruß Alex

    #2692
    Melise
    Mitglied

    Hi Jenny, das hört sich ziemlich krass an. Finde das auch recht unverantwortlich den anderen Teilnehmern gegenüber, wenn der Taucher doch wusste, dass er Probleme beim Tauchen bekommt. Wie sieht das denn generell aus? Gibt es Richtlinien bis zu welchem Alter man überhaupt Tauchsport betreiben sollte?

    #2712
    Anna Hagen
    Mitglied

    Hallo

    also ich kann verstehen, wenn man danachgleich wieder tauchen geht. Tauchen ist eben genau so eine leidenschaft wie alles andere und ich zum beispiel würde mir das tauchen auch nicht durch sowas nehmen lassen! Und Altersrichtlinien gibt es nicht…

    #2761

    Sowas am Beginn der eigenen Ausbildung zu erleben, ist aber auch nicht gerade schön. Ist Dir da nicht die Lust erstmal vergangen? Aber manche Taucher sind was ihre Gesundheit angeht leider unbelehrbar. Wundere mich auch immer wieder, wieviele sich nach dem Tauchen erstmal ne Kippe anzünden.

    #2776

    Also ich denke auch, dass das nichts mit Pferden zu tun hat. Und selbst da heisst es ja nach dem Sturz direkt wieder rauf auf den Gaul.. Ausserdem ist es doch was Anderes, wenn man nur als Dritter dabei gestanden hat. Es sollte einem halt zur Vorsicht und Umsicht mahnen. Wenn keine gesundheitlichen Bedenken vorliegen, dann wieder ab rein in die Brühe.

    #3061
    Jürgen
    Mitglied

    Also ich weiß nicht, was hier so alles geschrieben wird……
    Ihr habt doch alle ien Tauchausbildung gebossen???? Oder??
    –Jenny „nur die Ohren und die Lunge geprüft“ Was hast Du für einen Arzt? Es gibt Tauchtauglichkeitsuntersuchungsbögen. Druck einen aus, geh zum Arzt und sag Ihm, dass Du Taucher bist und die Punkte auf dem Bogen gecheckt haben willst. EIn bisschen EIgenverantwortung ist manchmal ganz nützlich.
    –Marcel.Du empfiehlst Tauchern alle 3 Jahre zum Arzt zu gehen? Der VDST und CMAS schreiben alle 2 Jahre vor, ab dem 40 Lebensjahr einmal jährliche Untersuchung. Die wird im Taucherpass dokumentiert. Bei fremden Buddies fragt man einfach danach. Kann er keine vorweisen gehe ich nicht tauchen. So einfach ist das. Und was Du alles untersucht haben willst. Jedes Jahr Brustkorb röntgen. Hast Du dir mal die Strahlenbelastung vor Augen gehalten? Und je nach Alter zusätzliche Untersuchungen? Blut Urin Serum???Und dr 50 jährige Sportler dann noch Ausdauertest und Belastungs-EKG und der 25 Kettenraucher, Dauer-Disco-Durchmacher geht nach durchzechter Nacht tauchen und wird bloß auf Bluttdruck untersucht weil er ja erst 25 ist? Mann oh Mann . Wo ist eur gesunder Menschenverstand? Wenn mein Buddy die 500 in Ausrüstung zum Wasser nur mit 3maliger Verschnaufpause schafft ist er augenscheinlich nicht fit genug und dann lasse ich den Tauchgang sein. Immerhin hängen von der Entscheidung 2 Leben ab.

    –Anna „Ich kann verstehen, dass man sofort wieder tauchen will“ Ich nicht, da mir der gesunde Menschenverstand sagt ,dass da was nicht stimmt und die Ursache dieser Probleme gecheckt werden muß.

    —Nochmal Jenny“ Haben erfahren, das die Person vor Wochen oder Monaten schonmal Problem mit dem Herzen hatte“ Ziemliche Zeitspanne. Wer hat es erzählt? War einer Monate dort in Urlaub und hat es miterlebt. Wenn die Leute der Basis es wußten, warum haben Sie Ihn tauchen lassen, ohne eine ärztliche Bescheinigung zu verlangen??

    — Nochmal Marcel. Dein Kollege sollte vielleicht mal von Dir auf sein Verhalten angesprochen werden….
    Oder vielleicht weisst man mal seinen Buddy drauf hin…..
    Oder bist Du einer von den Leuten „Mich geht das ja eigentlich gar nichts an“ Und wenn es zum Unfall kommt, was sagst Du dann??
    Abschließend:
    Ich möchte hier keineswegs jemanden verurteilen, aber vielleicht mal zum Denken anregen.

    Gruß
    Yogi, 53 Jahre, ~500TG, Tauchtauglich bis August 2014, größte Tiefe 46 mtr. Notaufstiege bisher 2

    #3062
    Erika Weiland
    Mitglied

    da muss ich dem Jogi Recht geben, wenn er auf die jährliche Tauchtauglicheitsuntersuchung verweist, Diese sollte eigentlich jeder egal wie alt er ist, freiwillig selbst initiieren. Man erwartet ja auch ,dass der Buddy fit ist

    #3063
    Steffi Klein
    Mitglied

    aber auf jeden Fall, man könnte das ja selbst von den Tauchvereinigungen verlangen, dass diese dies in ihre Statuten aufnehmen. Das bedeutet, dass man bei PADI oder anderen nur mit einer gültigen Tauchtauglichkeitsbescheinigung auch eine Ausrüstung bekommt. Ok ,was dann jeder mit einer eigenen Ausrüstung macht, bleibt ihm selbst überlassen. Ist schwierig, hier kann man nur an die Vernunft appellieren.

    #3064

    wenn du nur einmal in Jahr geröntgt wirst, hat das absolut keine Auswirkungen auf deinen Körper. Man sollte das nicht überbewerten. Wenn man allerdings des Öfteren aus anderen Gründen sich der Strahlenbelastung aussetzen muss, dann wird die Sache schon kritisch. Dennoch.Jeder sollte nur fit ins Wasser gehen, und nicht nur tauchen wenn er sich fit fühlt. Probleme tauchen oft erst unter Belastung auf.

    #4693
    Klaus Müller
    Mitglied

    Ich finde auch, dass man die Tauglichkeitsprüfungen verschärfen sollte, damit so etwas nicht passiert, denn ich kann mir gut vorstellen, dass viele Menschen das Risiko einfach unterschätzen, dass sie eingehen, wenn sie in so einem Fall einfach ins Wasser gehen. Leider ist es ja in vielen Bereichen des Lebens so, dass gerade so wichtige Vorsichtsmaßnahmen nicht ernst genommen werden., obwohl sie Leben retten könnten.

    #4700
    Jürgen
    Mitglied

    Hallo Klaus,
    ich muß dir da widersprechen.
    Eine Verschärfung führt zu nichts. Einen Tauchtauglichkeituntersuchung ist immer nur einen Momentaufnahme von Augenblicklichen Zustand.
    Aber schon einen kleine verschleppte Erkältung kann Wochen später zu Unfällen führen. Hier ist einzig und allein das Verantwortungsbewußtsein der einzelnen Taucher gefragt.
    Du kannst so scharf prüfen, bzw. untersuchen wie Du willst. Über den Zeitraum von 1-2 Jahren kann das keine Garantie sein. Wie soll das auch gehen.
    Es ist wie der TÜV. Dein Auto ist im Moment in Ordnung. Aber wenn Du die Bremsen abfährts und nicht erneuern lässt, hilft die auch die Plakette nichts die vielleicht noch 11/2 Jahre TÜV ausweist.

    Und wen Du einen vernünftige Ausbildung genossen hast, solltest Du über die Risiken geschult worden sein. Wenn Du dann trotz allem tauchen gehst, ist das meiner Meinung nach Selbstüberschätzung, Dummheit oder ähnliches von Dir UND deinem Buddy.

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