Achtung Suchtgefahr: Apnoetauchen

Freitauchen im Roten Meer
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Die Sucht nach Apnoe-Tauchen trotz aller Gefahren

Apnoetauchen, oder auch Freediving und Freitauchen genannt, ist definitiv die gefährlichste Variante des Unterwassersports. Diese erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit – nicht zuletzt wegen des Adrenalinschubs, der durch die erhöhte Gefahr beim Tauchen entsteht. Wie bei allen Extremsportarten besteht daher auch hier ein gewisses Risiko, trotz aller Gefahren, süchtig nach Apnoetauchen zu werden. Immer mehr Tauchgänge werden absolviert, immer tiefer wird dabei getaucht – ein Trend, der leider auch immer häufiger Todesopfer nach sich zieht. Doch was ist so reizvoll am Tauchen ohne Sauerstoffvorrat, nur mit der Kraft der eigenen Lungen?

Der Trendsport: Apnoetauchen

Der Sport zieht nicht nur Profitaucher an, auch Anfänger wagen sich an den neuen Trendsport Apnoetauchen. Mit gefährlichen Folgen, denn in den letzten Jahren stiegt die Zahl an verunglückten Tauchern und Toten immer mehr an. Die Tauchorganisation Divers Alert Network im US-Staat North Carolina hat diesen traurigen Trend bereits bestätigt, dennoch lassen sich auch Anfänger davon nicht abschrecken – im Gegenteil, es wird zur Sucht. Das liegt vor allem daran, dass der Mensch immer schon gerne seine Grenzen austestet, wie eben auch hier beim Tauchen ganz ohne Hilfsmittel bis zur absoluten Belastungsgrenze. Die Herausforderung und der Kampf mit sich selbst, das ist es, was viele Apnoetaucher antreibt und zu immer besseren Leistungen führt. Ein weiterer Grund für die wachsende Beliebtheit des Sports ist das Angebot zahlreicher Kurse, zum Beispiel in der Karibik, sowie die fehlende Notwendigkeit für Ausrüstungsgegenstände. Jeder kann überall damit beginnen, ohne Vorbereitung und teure Ausstattung.

Apnoetauchen: Varianten

Apnoetauchen gibt es in verschiedenen Varianten, zum Beispiel Tieftauchen und Streckentauchen. Beim Tieftauchen kommen Gewichte zum Einsatz, um schneller in größere Tiefen zu gelangen und um dort bis zum Auftauchen so lange wie möglich ruhig verharren zu können. Mehr als 200 Meter Tiefe konnten bei einer Gesamttauchzeit von circa 12 Minuten schon erreicht werden. Eine weitere Variante wird im Schwimmbecken ausgetragen, zum Beispiel das Apnoe-Weittauchen im direkten Wettbewerb mehrerer Teilnehmer.

Tödliche Gefahren beim Apnoetauchen

Apnoetauchen ist beliebt, aber vor allem auch sehr gefährlich und darf nicht unterschätzt werden. Dabei kommen die wenigsten Todesfälle bei dieser Sportart ans Tageslicht, die meisten Fälle werden wohl als Ertrunkene eingestuft. Den meisten Tauchern wird ihre Unerfahrenheit und die Selbstüberschätzung zum Verhängnis. Die Aufstiegszeit wird als zu gering eingeschätzt und man schafft es nicht mehr bis nach oben. Oder man gerät in eine Art Tiefenrausch und taucht einfach zu tief ab. Zwar kann man das Apnoetauchen trainieren, im Ernstfall gibt es aber kaum eine Chance auf Rettung. Da jeder über seine persönliche Leistungsgrenze verfügt, passieren häufig auch beim Wett-Tieftauchen tödliche Unfälle. Man will den anderen übertreffen und vergisst dabei, seine individuellen Grenzen einzuhalten.

Regelmäßig auf Tauchtauglichkeit untersuchen lassen

Bei regulären Wettkämpfen verunglücken dagegen relativ selten Apnoetaucher. Hier nehmen in der Regel nur erfahrene Taucher teil, die sich ihrer Grenzen bewusst sind bzw. stehen für den Ernstfall hier zahlreiche Rettungsteams bereit. Wichtig ist allerdings auch, dass Apnoetaucher sich regelmäßig auf Tauchtauglichkeit untersuchen lassen. Wer bereits Schäden an der Lunge oder andere ernsthafte Erkrankungen hat, darf diesen Sport nicht ausüben. Denn jeder neue Tauchgang stellt eine extreme Belastung für den Körper dar, die nur von absolut gesunden Menschen überhaupt auszuhalten ist.

Es gibt einige Apnoetaucher, die bereits mehrere Weltrekorde halten. Einer davon ist zum Beispiel Alexei Moltschanow, der allen Apnoetauchern empfiehlt, sich vor jedem Tauchgang, aber auch danach untersuchen zu lassen. Oft entstehen an der Lunge unbemerkt Schäden, die beim nächsten Tauchgang zum tödlichen Verhängnis werden können. Aber auch technische Hilfsmittel können unter Wasser versagen. So zum Beispiel im Fall der französischen Rekordtaucherin Audrey Mestre, die tödlich verunglückte, weil der Ballon nicht funktionierte, der sie an die Oberfläche zurückziehen sollte.

Hinweis: Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.

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