Tauchversicherung – die Versicherung für Taucher

Tauchversicherung - Versicherung für Taucher
Tauchversicherung - die Versicherung für Taucher. Foto: © Unsplash - pixabay

Tauchversicherung pro & contra

Tauchversicherungen werden zwar selten in Anspruch genommen, bei Notfällen sind sie aber umso wichtiger. Im Rahmen des Tauchsports wird diesem Aspekt oft zu wenig Bedeutung beigemessen. Deshalb stellt sich die Frage: Braucht jeder Sporttaucher unbedingt eine Tauchversicherung oder geht es auch ohne?

Faszination Tauchen

Die Unterwasserwelt hat schon immer eine große Anziehung auf den Menschen ausgeübt. Durch die Entwicklung moderner Tauchausrüstungen war es nie einfacher als in der heutigen Zeit, auf den Spuren Jacques-Yves Cousteaus die faszinierendsten Tauchgründe der Welt zu erkunden. Tauchausbildungen kann man problemlos direkt vor Ort absolvieren. Sogar im hohen Alter ist es noch möglich, mit dem Sporttauchen zu beginnen. Durch die großen Tauchverbände wie PADI und SSI hat sich das Tauchen heutzutage zum Breitensport entwickelt.

Sporttauchen birgt auch Risiken

Wie bei den meisten Sportarten gibt es auch beim Tauchen Gefahren und Risiken. Besonders anfällig für Unfälle sind Gelegenheitstaucher, die nur im Urlaub rasch hintereinander ein paar Tauchgänge machen. Ihnen fehlen oft die körperliche Fitness und auch die Erfahrung. Der häufigste Zwischenfall beim Sporttauchen ist die Dekompressionskrankheit (Taucherkrankheit, Caissonkrankheit), bei der Gasblasen im Inneren des Körpers entstehen. Als Folge kann in Blutgefäßen eine Gasembolie auftreten, die möglicherweise einen Schlaganfall auslöst. Zusätzlich besteht die Gefahr von Verletzungen im Gewebe.

Sonstige Tauchunfälle:

  • Dekompressions-Unfälle
  • Lungenüberdehnung
  • Tauchunfälle durch einen Tiefenrausch
  • Riss des Trommelfells
  • Verletzungen durch Boote, Korallen usw.
  • Kontakt mit giftigen Meeresbewohnern
  • etc.

Tauchen ist statistisch gesehen ein sehr sicherer Sport. Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls ist wesentlich geringer als bei den meisten anderen Sportarten. In diesem Zusammenhang wird gerne erwähnt, dass beim Bowling statistisch mehr Unfälle passieren als beim Tauchen. Das stimmt zwar, man muss jedoch bedenken, dass die Folgen von Tauchunfällen in der Regel gravierender sind als bei anderen Sportaktivitäten.

Klingmann und Tetzlaff geben in dem Fachbuch Moderne Tauchmedizin (Handbuch für Tauchlehrer, Taucher und Ärzte, 1. Auflage 2007) an, dass im Durchschnitt bei 2500 Tauchgängen ein Dekompressionszwischenfall auftritt. Einer von 40000 Tauchgängen endet sogar tödlich. Diese statistischen Werte sind jedoch stark von den Bedingungen und der Tauchgruppe abhängig. Zusätzlich ist die Dunkelziffer relativ hoch, da kleinere Dekompressionsunfälle oft überhaupt nicht bemerkt werden. Nach Angaben von Divers Alert Network (DAN) sind 95% aller Unglücke auf Selbstüberschätzung der Taucher zurückzuführen.

DAN Europe Versicherung

Ist eine Tauchversicherung sinnvoll?

Bei einer Tauchversicherung handelt es sich um eine spezielle Versicherung, die auf die Risiken beim Sporttauchen abgestimmt ist. Dabei werden alle Kosten abgedeckt, die im Zusammenhang mit einem Tauchunfall entstehen können. Entscheidungen über Behandlungen müssen meistens sehr schnell getroffen werden. Für die Entscheidungsträger vor Ort ist es deshalb äußerst hilfreich, wenn eine Übernahme der Kosten vorab geklärt ist.

Wenn es zu einem Tauchunfall kommt, kann die Behandlung sehr teuer werden. Seit einem Grundsatzurteil aus dem Jahre 2001 dürfen gesetzliche Krankenkassen in Deutschland die Therapie nach Tauchunfällen nicht mehr in vollem Umfang übernehmen. Einige Behandlungen sind aus dem Leistungskatalog gestrichen worden. Private Krankenkassen und Auslandskrankenversicherungen bezahlen die Kosten bei Tauchunfällen ganz oder teilweise. Hier sollten im Einzelfall die Versicherungsbedingungen am besten von einem Fachmann überprüft werden, damit man nicht im Schadensfall eine böse Überraschung erlebt. Bei Dekompressionserkrankungen sind in der Regel sogenannte Druckkammerfahrten notwendig. Je nach Schwere des Unfalls können mehrere Behandlungen erforderlich sein. Dabei entstehen Ausgaben in Höhe von mehreren tausend bis zehntausend Euro. Die zusätzlichen Kosten durch Bergung und Rücktransport kommen eventuell noch hinzu. Auch Spätschäden sind nach Tauchunfällen möglich.

In manchen Ländern sind generell Versicherungen für Taucher vorgeschrieben. Immer mehr Tauchbasen und Tauchkreuzfahrten verlangen ebenfalls den Abschluss einer Tauchversicherung. Private Auslandsversicherungen reichen als Nachweis dabei nicht aus. Da viele Druckkammern von Tauchbasen oder Hotelanlagen und nicht von Krankenhäusern betrieben werden, übernehmen private Krankenkassen diese Leistungen häufig nicht. Da Tauchunfälle relativ selten vorkommen, können Tauchversicherungen sehr günstig angeboten werden. Bei einer Prämie ab 49 Euro im Jahr sind die wichtigsten Kosten abgedeckt, die bei Unfällen entstehen können. Zusätzlich bieten die großen Tauchversicherungen Notruf-Hotlines an, die rund um die Uhr mit kompetenten Tauchmedizinern besetzt sind. Mithilfe eines internationalen Notfallmanagements kann auch im Ausland die bestmögliche Behandlung organisiert werden.

Tauchversicherung – Vorteile und Nachteile

Tauchversicherungen sind nicht zwingend vorgeschrieben. Deshalb könnte man als Gelegenheitstaucher auf die Idee kommen, dass sich eine solche Ausgabe nicht lohnt. Das Risiko eines Tauchunfalls ist jedoch gerade für Taucher besonders hoch, die nur wenige Tauchgänge im Jahr machen.

Die Vor- und Nachteile einer Tauchversicherung auf einen Blick:

Vorteile

In der Regel werden alle Kosten bei einem Tauchunfall übernommen:

  • medizinisch notwendige beziehungsweise sinnvolle Behandlungen
  • Druckkammerfahrten
  • Bergung und Rücktransport
  • Verlust der Tauchausrüstung infolge eines Notfalls

Weitere Vorteile:

  • Notruf-Hotlines mit kompetenten Tauchärzten
  • Notfallmanagement
  • Kostenübernahmeerklärung
  • geringe Prämie (weniger als 100 Euro im Jahr)

Nachteile

  • keine

Fazit: Eine Tauchversicherung lohnt sich für jeden Taucher, der diesen faszinierenden Sport ausübt.

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Eine Antwort

  1. Zu den Ausführungen in dem Artikel muss man sagen, dass prinzipiell jede Art von Taucherversicherung sinnvoll ist. Die Kosten für die Bergung, medizinische Versorgung und Dekokammer sollten für jeden Taucher gedeckt sein. Was jedoch nicht vergessen werden darf, ist, dass hier im wesentlichen nur die ersten Kosten gedeckt sind. Folgeschäden Invalidität und Todesfall sind aber in der Regel viel zu niedrig bei den reinen Tauchversicherungen abgedeckt. Hier ist eine Unfallversicherung mit Leistungsbereichen bei Invalidität bis zu 1.500.000 und im Todesfallbereich bis 500.000 Euro kein Problem (vergleich Aquamed Grundsumme Invalidität 25.000, DAN Grunddeckung Todesfall bis 6.000 Euro.
    Wenn jemand einen Invaliditätsschaden erleidet ist eine hohe Invaliditätsleistung das wichtigste überhaupt. Zusätzlich wenn möglich mit einer lebenslangen Unfallrente. Genauso wichtig wie eine hohe Todesfallsumme sein wird, z. B. für Familienväter.
    Also, Kernaussage Tauchversicherungen ja, aber immer auch noch eine Unfallversicherung mit tauchtypischen Gesundheitsschäden für die viel schwerwiegenderen Folgekosten in der Hinterhand haben.

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