Tauchen mit Kindern
Kindertauchen – worauf man achten sollte
Tauchende Eltern kennen die leuchtenden Augen ihrer Sprösslinge, wenn Mama und Papa von ihren Erlebnissen unter Wasser erzählen. Viele Kinder wollen auch an diesem faszinierenden Hobby teilhaben. Häufig sind es aber die Erwachsenen, die den Nachwuchs zum Sporttauchen hinführen möchten. Welche Dinge sollte man dabei generell beachten und wo liegen gesundheitliche Gefahren beim Tauchen mit Kindern?
Die Voraussetzungen für das Tauchen mit Kindern
Alle großen Tauchorganisationen ermöglichen heutzutage Kindern ab acht Jahren den Eintritt ins Taucherleben. Ab diesem Alter können sie die Grundzüge der Tauchtheorie begreifen und sich entsprechend im Wasser verhalten. Insgesamt stellt das Tauchen mit Kindern hohe Anforderungen an Eltern, Tauchlehrer und Mediziner. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Ihr Organismus ist einem ständigen Abbau und Wachstum unterworfen. Der Entwicklungsstand ist individuell verschieden und kann nicht nur am biologischen Alter festgemacht werden. Für das Tauchen müssen bestimmte körperliche, geistige und seelische Voraussetzungen gegeben sein. Im Einzelfall sind deshalb die Eltern gefordert, das Eintrittsalter ihrer Kinder in den Tauchsport zu bestimmen. Auch ein tauchmedizinisch ausgebildeter Kinderarzt sollte die Tauchtauglichkeit feststellen.
Kindertauchen – die wichtigsten Punkte im Überblick
- Für jedes Kind muss ein Taucherarzt vorher die medizinischen Grenzen festlegen.
- Die Tauchschule sollte über kindgerechte Ausrüstung und Logistik verfügen.
- Die Tauchlehrer müssen für das Tauchen mit Kindern ausgebildet sein, um den speziellen Anforderungen gerecht zu werden.
- Die Eltern sollten akzeptieren, dass ihre Kinder beim Tauchen altersspezifische Grenzen nicht überschreiten dürfen.
- Auf keinen Fall können Kinder als Buddies zusammen tauchen.
Was sollte man über das Tauchen mit Kindern noch wissen?
1. Schutz gegen Unterkühlung
Kinder haben eine größere relative Körperoberfläche als Erwachsene und kühlen im Wasser schneller aus. Ein gut sitzender Tauchanzug ist deshalb beim Tauchen mit Kindern sehr wichtig. Vergessen Sie auch die Kopfhaube nicht, da die meiste Körperwärme über den Kopf abgegeben wird. Die Tauchgänge sollten altersabhängig deutlich kürzer als bei Erwachsenen sein. Auf Tauchen im Kaltwasser verzichten Sie mit Kindern am besten vollständig.
2. Lunge und Atemwege
Ein harmloser Infekt kann bei Kindern unter Wasser zu Atemnot, einem Lungenbarotrauma und im schlimmsten Fall zu einem Lungenriss führen. Beachten Sie, dass die Lungenbläschen erst im Alter von acht bis neun Jahren vollständig entwickelt sind. Die Entwicklung der Lungen selbst findet bis zum zwölften Lebensjahr statt.
3. Ohren sind nicht vollständig ausgereift
Bei Kindern verläuft die Eustachische Röhre im Ohr noch horizontal. Erst mit 14 Jahren ist sie vollständig ausgereift. Deshalb haben Kinder häufiger Tubenbelüftungsstörungen und Mittelohrentzündungen als Erwachsene. Beim Tauchen gibt es teilweise Probleme mit dem Druckausgleich unter Wasser oder er wird einfach in der Aufregung vergessen. Als Folge können Barotraumen und Ohrenschmerzen auftreten.
4. Kinder mit Zahnlücken
Beim Tauchen mit Kindern sollte man besonders an die Zähne denken. Wer bereits Zahnlücken hat, bei dem muss man immer an andere Wackelkandidaten im Mund denken. Diese können beim Tauchgang herausfallen und verschluckt oder sogar eingeatmet werden. Denken Sie auch immer an herausnehmbare Zahnspangen.
Hinweis: Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.