Eistauchen – Es muss nicht immer Tauchen in der Karibik sein
Wenn alle anderen am liebsten dem Winter Richtung Süden entfliehen würden, haben Eistaucher Hochsaison und genießen die frostigen Temperaturen am liebsten unter einer zentimeterdicken Eisschicht. Taucher des Tauchsportvereins Leipziger Delphine sollten daher einmal den Kulkwitzer See erkunden, der sich bereits in sein Winterkleid aus Eis gehüllt hat, denn dort befindet sich die Tauchbasis des Vereins.
Das Abenteuer kann beginnen
Es ist Anfang Februar, als die erfahrenen Taucher der Leipziger Delphine sich unter die dicke Eisschicht des Sees wagen. Da ein solch extremer Tauchgang besondere Vorkehrungen nötig macht, stehen als unerlässlicher Teil der benötigten Ausrüstung dicke Neoprenanzüge auf dem Programm. Was für manchen Hobbytaucher abschreckend und beängstigend aussehen mag, ist für die Profitaucher eine faszinierende Herausforderung, der sie sich gerne stellen, wenn die Wetterbedingungen es ermöglichen. Und da der See zwar seit Jahren das erste Mal überhaupt wieder zugefroren war, wollten die Taucher sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Wenn es dunkel wird, geht es hinunter in die Stille
Stille und Dunkelheit, zwei Faktoren, mit denen sich Taucher erst anfreunden müssen. Die Leipziger Taucher kennen diese Bedingungen und wissen mit ihnen umzugehen. Scheinwerfer bestrahlen von oben die Eisdecke und geben so unter Wasser den Blick frei auf unzählige Eiskristalle, die im Lichtkegel schimmern. Die Temperaturen lassen aufsteigende Luftblasen durchs Wasser gleiten, man kann ihnen förmlich beim Dahinschwinden zusehen. Die Stille kann etwas Beruhigendes haben und die Taucher genießen es, nur die eigenen Luftblasen und das Knacken des Eises wahrzunehmen. Einer der Taucher bleibt für 12 Minuten unter der Eisdecke und genießt das Naturschauspiel, das sich ihm bietet. Er weiß, dass man keine Angst haben darf, um nicht in Panik zu geraten und die Kontrolle zu verlieren. Eine Portion Respekt vor dem risikoreichen Tauchsport gehört aber dennoch dazu, denn dadurch bleibt man wachsam.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Auch als erfahrener Taucher werden natürlich Sicherheitsvorkehrungen getroffen. So hängen die Taucher unter der Eisdecke an Sicherheitsleinen, die an der Oberfläche von weiteren Tauchern kontrolliert werden. Wird mehr als einmal an der Leine gezogen, wird dem Taucher wieder an die Oberfläche geholfen. Die Sportler verlassen sich aufeinander, nur so kann eine gefährliche Sportart wie das Eistauchen mit einem guten Gefühl bewältigt werden.