Der Mondfisch (Mola Mola)

Mondfisch
Der Mondfisch auch als Mola Mola bekannt, gilt als der schwerste Knochenfisch der Welt. Foto: © Krane - Fotolia.com

Mondfisch – der schwimmende Mühlstein

Der Mondfisch ist eine der mystischsten Kreaturen, die man im Ozean antreffen kann. Durch seine Diskusform mit den symmetrisch gegliederten Bauch- und Rückenflossen und einer fehlenden Schwanzflosse sieht er eher aus wie ein schwimmender Kopf. Aufgrund seiner bizarren Erscheinung trägt der Mondfisch auch den Namen Mola Mola, was auf Deutsch Mühlstein bedeutet.

Wissenswertes über den Mondfisch

Mondfische gehören zu den Tetraodontiformes und sind mit den Kugelfischen, Drückerfischen, Igelfischen und Kofferfischen verwandt. Mit einer Länge und einer Höhe von über drei Metern sind die Hochseebewohner die größten Knochenfische der Welt. Sie bringen dabei mehr als zwei Tonnen auf die Waage. Der Körper des Mondfischs hat keine Schuppen. Seine Haut ist lederartig und elastisch mit einer Dicke von bis zu 7,5 Zentimetern. Als Knochenfisch hat er im Gegensatz zu den Knorpelfischen ein vollständiges Skelett.

Der Mondfisch lebt in allen tropischen und gemäßigten Gewässern in einer Tiefe von bis zu 500 Metern. Im Herbst ist er in der Nordsee bis zum Skagerrak und dem Kattegat anzutreffen. Häufig befinden sich Mondfische an der Wasseroberfläche senkrecht schwimmend oder in Seitenlage. Weil es so aussieht, als würden sie sich auf diese Art im Wasser sonnen, werden sie im Englischen auch als Sunfish bezeichnet. Die Fortbewegung des Mola Molas erfolgt in ähnlicher Weise wie bei einem Drückerfisch: Die Rücken- und die Bauchflossen werden gleichzeitig nach links beziehungsweise nach rechts bewegt. Dadurch kann das scheue Schwergewicht eine unglaubliche Geschwindigkeit erreichen.

Mondfische ernähren sich überwiegend von Salpen und Quallen. Auch Algen, Fischlarven, Heringe, Schlangensterne und Krebstiere stehen auf der Speisekarte. Die Weibchen sind sehr fruchtbar. Bei einem einzigen Laichvorgang können sie bis zu 300 Millionen Eier legen. Diese haben eine Größe von zwei bis drei Millimetern und besitzen stachelartige Spitzen sowie eine Schwanzflosse. Im Laufe der Zeit entwickeln sich die Larven über verschiedener Stadien bis zu ausgewachsenen Tieren. Dabei flacht der Körper ab, die Stacheln verkümmern und der Schwanz verschwindet vollständig.

Mondfisch Steckbrief

  • Englische Bezeichnung: Sunfish
  • Familie: Molidae
  • Anzahl der Arten: 3
  • Bekanntester Vertreter: Mola Mola (Mühlstein)
  • Max. Größe: bis über 3 Meter hoch und lang (größter Knochenfisch der Welt)
  • Gewicht des Molas: bis über 2 Tonnen
  • Lebensraum: Hochseebewohner, Küstennähe
  • Verbreitung: weltweit in allen tropischen und gemäßigten Gewässern
  • Tiefe: bis zu 500 Metern
  • Ernährung: Salpen, Quallen, Algen, Fischlarven, Heringe, Schlangensterne und Krebstiere

Putzerstationen für Mondfische

Mondfische werden von bis zu 50 verschiedenen Arten von Parasiten befallen. Das ist der Grund, weshalb sie häufig an der Meeresoberfläche zu finden sind. In der Putzerstellung mit der Rückenflosse in der Luft signalisieren sie den Möwen, unliebsame Begleiter von ihrer Haut zu entfernen. In Bali schwimmen Mondfische zum Putzen nahe an ein Riff heran. Sofort nähert sich den Meeresgiganten eine Gruppe von Kaiser- oder Wimpelfischen und beginnt mit der Putzarbeit.

Der Mondfisch wird geputzt - Mondfisch auf einer Putzerstation

Ein Mondfisch auf Putzerstation. Foto: © Wolfgang Schilling

Tauchen mit dem Mondfisch

Für Taucher sind Begegnungen mit Mondfischen in den meisten Fällen dem Zufall überlassen. Die bekanntesten Tauchplätze befinden sich rund um Bali. Vor allem die Inseln Nusa Penida und Nusa Lembongan sind für das Tauchen mit Mondfischen bekannt. Dort stehen die Chancen gut, das ganze Jahr über mit einem der friedlichen Riesen auf Tuchfühlung zu gehen. Andere Topspots gibt es vor San Diego, der portugiesischen Küste und den Azoren. Besonders im Frühjahr trifft man Mondfische mit etwas Glück sogar im Mittelmeer am toskanischen Archipel und der Costa Brava.

Tauchen mit einem Mondfisch

Tauchen mit einem Mondfisch. Foto: © Wolfgang Schilling

Mondfische sind sehr stark gefährdet

Obwohl der Mondfisch keine natürlichen Feinde hat, ist sein Bestand stark gefährdet. Viele dieser faszinierenden Tiere sterben jedes Jahr als Beifang in den Treibnetzen der Schwertfischfangflotten. Zusätzlich kann Plastikmüll, der an der Meeresoberfläche schwimmt, Magen und Darm der Mola Molas verstopfen. In Taiwan und Japan gilt das gummiartige Fleisch als Delikatesse. Ein gewisser Nervenkitzel gehört beim Verzehr dazu, da der Mondfisch wie Kugel- und Kofferfisch das Nervengift Tetrodotoxin (TTX) produziert.

Mondfisch Youtube-Video

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