Der Stachelrochen

Sind Stachelrochen gefährlich?
„Crocodile Hunter“ Steve Irwin wurde das prominente Opfer eines Stachelrochens. Foto: © Lars Michaelis

Stachelrochen – giftig und gefährlich!?

Graziös und geschmeidig schwimmen sie im Wasser herum. Stachelrochen sehen eigentlich ganz harmlos aus. Wenn sie sich jedoch bedroht fühlen, kann ihr langer, giftiger Stachel am Hinterleib zu einer tödlichen Gefahr werden. Häufig ist er zusätzlich mit kleinen Widerhaken versehen, die tiefe Wunden in das Fleisch eines Angreifers reißen.

Wissenswertes über Stachelrochen

Die Stachelrochen mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Dasyatis gehören zur Familie der Stechrochen. Insgesamt gibt es mehr als 70 verschiedene Arten. Der Körper der Tiere ist flach und hat eine rautenartige Form. Das Skelett besteht wie bei den Haien aus Knorpel und nicht aus Knochen. Manche Arten erreichen eine Länge von bis zu zweieinhalb und eine Breite von knapp drei Metern. Charakteristisch für alle Stachelrochen ist der lange, peitschenartige Schwanz, der mit einem oder mehreren Giftstacheln versehen ist. Im Gegensatz zu den meisten Fischen haben Stachelrochen keine Schuppen, sondern eine raue Haut mit kleinsten Zähnchen. Maul und Kiemen liegen auf der Unterseite, die Augen befinden sich auf der Oberseite des Körpers.

Stachelrochen Vorkommen

Stachelrochen. Foto: © Lars Michaelis

Stachelrochen halten sich meistens auf dem Meeresboden auf. Einige Arten leben in Tiefen von bis zu dreißig Metern, während andere im küstennahen Flachwasser zu finden sind. In Südamerika, vor allem im Amazonas und dem Rio Paraná, kommen auch Süßwasserstachelrochen vor. Die Salzwasserarten sind vor allem im Indopazifik, dem Südatlantik und im Mittelmeer beheimatet. Stachelrochen ernähren sich von kleinen Meerestieren wie Krebsen, Fischen, Schnecken, Muscheln und Würmern. Im Gegensatz zu anderen Fischen legen sie keine Eier, sondern sind lebend gebärend (ovovivipar). Die befruchteten Eier entwickeln sich dabei nicht in Eihüllen. Sie bleiben bis zum Zeitpunkt des Schlüpfens in der Gebärmutter der Weibchen.

Stachelrochen

Stachelrochen. Foto: © Ralph Rüffert

„Crocodile Hunter“ Steve Irwin wurde das prominente Opfer eines Stachelrochens

Taucher und Unterwasserfotografen sollten sich nicht zu nah an einen Stachelrochen heranwagen. Obwohl die Tiere eher harmlos aussehen, können sie gefährlich werden. Mithilfe ihres Giftstachels verteidigen sie sich bei Gefahr äußerst wirkungsvoll gegen Feinde aller Art. Der Stich eines Stachelrochens ist sehr schmerzhaft und ruft schwere Verletzungen hervor. Wenn bei einem Menschen der Bauch- oder Brustbereich getroffen wird, treten häufig massive Blutungen auf, die zum Tod führen können.

Im Jahre 2006 musste der bekannte Tierfilmer Steve Irwin die Gefährlichkeit dieser Tiere am eigenen Leib erfahren. Der Australier wurde bei Dreharbeiten zu einem seiner Filme von einem Stachelrochen direkt ins Herz gestochen und starb. Wer schon einmal die Serie „Crocodile Hunter“ gesehen hat, wundert sich nicht über diesen Unfall. Die Spezialität Steve Irwins bestand darin, gefährliche Schlangen oder andere Tiere aufzuspüren, aus ihrem Versteck zu ziehen und stolz in die Kamera zu halten.

Stachelrochen giftig

Stachelrochen. Foto: © Klaus Halecker

Was tun bei Verletzung durch einen Stachelrochen?

Mit ihren Stacheln können Stachelrochen tiefe Wunden reißen, die stark bluten. Bei Badeurlaubern sind häufig die Füße oder Unterschenkel betroffen. Es tritt ein intensiver, stechender Schmerz auf, der mehrere Stunden anhält. Alle Stiche in den Bauch- oder Brustbereich sind sehr ernst und erfordern eine sofortige ärztliche Versorgung.

Die wichtigste Maßnahme bei einer Verletzung durch Stachelrochen besteht darin, ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu geraten. Auch wenn die Wunde bedrohlich aussieht und schmerzt: Sie ist selten tödlich. Es gibt kein Gegenmittel gegen das Rochengift. Die Wirkung ist jedoch für Menschen nicht lebensgefährlich. Insbesondere bei Allergikern besteht jedoch die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks. Deshalb sollte man auf die entsprechenden Anzeichen achten.

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Sonstige Maßnahmen:

  • Einen abgebrochenen Stachel mit einer Pinzette entfernen, wenn er nicht zu tief eingedrungen ist.
  • Die Wunde mit Meerwasser auswaschen.
  • Versuchen, durch Druck die Blutung zu stoppen.
  • Medizinische Hilfe anfordern.

Eine Anwendung von heißem Wasser (etwa 45 Grad) wird nicht mehr empfohlen!

Wir danken an dieser Stelle für das bereitstellen der Fotos:
· Taucher und Fotograf Lars Michaelis – Portfolio Fotocommunity
· Fotograf Klaus Halecker
· Hobbyfotograf Ralph Rüffert

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