Richtig schnorcheln lernen – Tipps für Tauchanfänger

Richtig schnorcheln lernen
Das Schnorcheln ist eine effektive Vorbereitung, um tauchen zu lernen. Foto: © BlueOrange Studio - Fotolia.com

Was können Tauchanfänger beim Schnorcheln lernen?

Das Schnorcheln ist eine effektive Vorbereitung, um tauchen zu lernen. Wer bereits schnorcheln kann, dem fällt der Start in das Abenteuer Tauchen wesentlich leichter. Auch erfahrene Taucher nutzen die Übungen aus dem Schnorcheltraining, um ihre Skills weiter zu verbessern.

Das Schnorcheltraining ist eine gute Vorbereitung auf das Sporttauchen

Die Übungen beim Schnorcheln sind sehr umfangreich und kommen ebenfalls allen Tauchern zugute. Zum Schnorcheltraining gehören: Atemtechnik, Mund-Nase-Koordination, Schwimmen mit Tauchflossen, Konditions- und Ausdauertraining sowie mentale Übungen. Wer tauchen lernen möchte, profitiert sehr von diesen Grundtechniken. Es ist überaus sinnvoll, sie zu erlernen und möglichst häufig zu praktizieren. Als Erstes sollte ein Tauchanfänger die sachgemäße Verwendung der Tauchmaske, des Schnorchels und der Tauchflossen beherrschen. Der richtige Umgang damit erleichtert den Einstieg in das Sporttauchen.

Es gibt aber noch weitere Gründe, warum ein Taucher auch ein guter Schnorchler sein sollte. Es kann immer wieder vorkommen, dass man nach dem Auftauchen noch einige Hundert Meter schwimmen muss. Dabei wird zum Atmen nicht der Lungenautomat, sondern der Schnorchel verwendet. Besonders bei starkem Wellengang kann das sehr anstrengend sein. Durch ein gezieltes Schnorcheltraining verbessert man sowohl seine Atmung als auch die Kondition. Unter Wasser und an der Oberfläche kann das sehr nützlich sein, wenn beispielsweise

  • eine längere Strecke gegen die Strömung beim Tauchen zurückgelegt wird,
  • der Tauchpartner nicht mehr selbstständig schwimmen kann und abgeschleppt werden muss,
  • man an einer unerwarteten Stelle aufgetaucht ist und eine große Entfernung zum Tauchboot oder zum Ufer überwinden muss.

Übungen zum Schnorcheltraining

Bevor man mit dem eigentlichen Training beginnt, ist es wichtig, die Muskulatur aufzuwärmen und zu dehnen. Dadurch werden Krämpfe verhindert, insbesondere in den Waden. Man sollte immer von einer weiteren Person beaufsichtigt werden und nicht alleine trainieren. Wenn durch die Belastung der Kohlendioxidgehalt im Blut ansteigt und der Sauerstoffpartialdruck gleichzeitig stark absinkt, kann es zur Bewusstlosigkeit kommen, dem sogenannten Schwimmbad-Blackout.

Als Erstes sollte ein Anfänger das Ausblasen des Schnorchels und der Tauchmaske üben.

1. Schnorchel ausblasen

Wenn man an der Wasseroberfläche schwimmt und dann abtaucht, füllt sich der Schnorchel. Um anschließend den Kopf nicht komplett aus dem Wasser heben zu müssen, bläst man den Schnorchel aus. Bei diesem Vorgang wird durch einen kurzen, kräftigen Luftstoß das eingedrungene Wasser entfernt. Es ist sinnvoll, den Kopf dabei etwas nach hinten zu beugen. Heutzutage haben viele Schnorchel ein Auslassventil. Dadurch lassen sie sich schnell und einfach entleeren.

2. Ausblasen der Tauchmaske

Beim Tauchen oder Schnorcheln kann es immer passieren, dass Wasser in die Maske eindringt. Wenn das Maskenband nicht richtig festgezogen ist oder Haare unter den Dichtungsrand rutschen, wird die Tauchmaske undicht. Unter Wasser lässt sie sich ausblasen, indem man mit den Zeigefingern den oberen Maskenrand gegen das Gesicht drückt und dabei den unteren Rand mit den Daumen abhebt. Gleichzeitig wird Luft durch die Nase ausgeatmet, die das Wasser aus der Tauchmaske entfernt.

Obwohl die Übung relativ leicht durchzuführen ist, haben manche Taucher und Schnorchler Schwierigkeiten damit. Der Grund dafür ist der sogenannte Wasser-Nase-Reflex. Durch den Kontakt der Nasenschleimhaut mit Wasser können Probleme beim Atmen auftreten. Im schlimmsten Fall setzt die Atmung vollständig aus und der Taucher muss zur Wasseroberfläche zurückkehren. Der biologische Sinn besteht darin, den Menschen vor dem Ertrinken zu schützen. Mithilfe bestimmter Übungen lässt sich der Wasser-Nase-Reflex unterdrücken. Das Abtrainieren dieses Reflexes ist wichtig, da jeder Taucher in der Lage sein muss, seine Maske unter Wasser auszublasen.

3. Der perfekte Flossenschlag

Das Beherrschen des Kraulbeinschlags ist eine Voraussetzung für die richtige Flossentechnik beim Tauchen und Schnorcheln. Auf der Internetseite kraulenlernen.net erhält man praktische Tipps zur Verbesserung der Kraultechnik.

Um möglichst kräftesparend vorwärtszukommen, ist es wichtig, den Beinschlag mit gestreckten Knien aus der Hüfte heraus zu machen. Die Bewegungen sollten dabei flüssig, effektiv und ohne große Anstrengung ausgeführt werden. Anfängern unterläuft immer wieder der Fehler, sich mit angewinkelten Knien durch Flossenschläge aus den Unterschenkeln fortzubewegen.

4. Die richtige Körperhaltung beim Schnorcheln

Bei einer guten Lage im Wasser ist der Wasserwiderstand deutlich geringer. Dadurch kommt man mit weniger Kraftaufwand vorwärts und ermüdet nicht so schnell. Ein erfahrener Kraulschwimmer nimmt automatisch die richtige Körperhaltung im Wasser ein.

Die Fortbewegung erfolgt beim Schnorcheln und Tauchen ausschließlich durch den Flossenschlag. Die Arme werden dazu nicht verwendet. Am besten kreuzt man sie vor der Brust oder legt sie seitlich am Körper an. Richtungswechsel im Wasser werden durch eine Drehung des Oberkörpers eingeleitet. Auch dabei nimmt man die Arme nicht zu Hilfe.

5. Tarieren beim Schnorcheln

Auch beim Schnorcheln spielt das Thema Tarierung eine Rolle. Nach dem Abtauchen sollte man in der Lage sein, sich in jeder Tiefe neutral auszutarieren. Ansonsten steigt der Körper durch den Auftrieb der eingeatmeten Luft nach oben. Eine Tarierung beim Schnorcheln erfolgt über die Lunge. Bevor abgetaucht wird, atmet ein guter Schnorchler möglichst wenig Luft ein. Dadurch gelangt er schneller nach unten und kann sich dann durch weiteres Ausatmen neutral tarieren.

Beim Tauchen mit einem Lungenautomaten gibt es noch weitere Möglichkeiten der Tarierung. Ein erfahrener Taucher erreicht in jeder Tiefe rasch den Zustand der Schwerelosigkeit durch eine Anpassung der Luftmenge in der Tarierweste. Kleinere Korrekturen der Tauchtiefe werden durch eine Tarierung über die Lunge vorgenommen.

6. Atmung und mentales Training

Mithilfe des Schnorcheltrainings kann man seine Fähigkeiten beim Apnoetauchen verbessern. Neben der Atmung wird dabei auch die mentale Entspannung trainiert. Wichtig ist, die Übungen nicht alleine durchzuführen. Tauchvereine bieten Apnoetraining unter professioneller Anleitung an.

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2 Antworten

  1. Raphael Einetter sagt:

    Beim Ausblasen habe ich auch immer Schwierigkeiten.. Was ihr als Wasser-Nase-Reflex beschreibt ist bei mir ein durchaus heftiger Würgereflex.

  2. Lisa sagt:

    Hallo liebe Redaktion,

    wirklich sehr informativer Artikel. Mein Freund und ich waren im letzten Urlaub auf den Malediven und dort haben wir auch schnorcheln bzw. Tauchgen gelernt. Wenn ich nur davor schon eure tolle Anleitung bzw. Tipps gelesen hätte, wäre ich viel besser vorbereitet gewesen. Mancher hatte sich damals wahrscheinlich gedacht, ich hätte noch nie einen Tropfen Wasser zuvor gesehen grins

    Macht weiter so, wirklich toll eure Beiträge!

    LG Lisa

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