Jens Stötzner – atemloser Rekordtauchgang im Achensee in Österreich

Jens Stötzner deutscher Rekord
Glückwünsche zum neuen Tiefenrekord im Achensee. Foto: © Monika Oberhuber

Jens Stötzner mit neuen Apnoe-Tieftauchrekord

Jetzt halt doch mal die Luft an! Für Jens Stötzner kein Problem, denn am 22.07.2017 stellte er einen neuen Deutschen Apnoe-Tieftauchrekord im See auf. Er erreichte eine Zieltiefe von -54m und übertrumpfte damit den 8 Jahre alten Rekord um 1m. 

Jens Stötzner – mehrfacher Rekordhalter im Freitauchen

Jens Stötzner, mehrfacher Rekordfreitaucher im Meer und im See, Nationalmannschaftsmitglied und ehemaliger Weltklassetriathlet, tauchte wieder ab, um während des AIDA Tieftauchwettkampfes „Cool Down“ in Österreich einen neuen
deutschen Tieftauchrekord im Apnoetauchen aufzustellen. Getaucht wurde in der Disziplin CNF(Constant Weight No Fin). Dabei geht es ohne jegliche Hilfsmittel im Bruststil in die Dunkelheit des in den österreichischen Alpen gelegenen Achensees.

Beim Freitauchen im See ist der einzige Orientierungspunkt ein Seil, an dem der Freitaucher über ein Sicherungsseil befestigt in die Zieltiefe hinabtaucht. Kälte, Dunkelheit und die Höhe des Achensees von knapp 1000 Höhenmetern stellen besondere Anforderungen an die Psyche des Freitauchers und unterscheidet sich dadurch zum Tieftauchen in warmen Regionen der blauen Meere. Für solche Leistung muss der Körper und Geist in einen tiefen Entspannungszustand versetzt werden. Aber gerade das macht es im See so schwierig, bei Dunkelheit und Kälte locker und entspannt zu bleiben.

Jens Stötzner – mit Hypnosetechnik zum Rekord

Der 50-jährige Jens Stötzner aus Regensburg nutzt hier eine Hypnosetechnik, bei der er sich in einen Trance Zustand versetzt. Mit der Übung wird aus dem Unwohlsein ein Wohlsein Gefühl und man genießt es in die Tiefe hinabzugleiten. Nach ca. 25m Tiefe gerät der Freitaucher durch den zunehmenden Druck und die dadurch komprimierende Luft in einen sogenannten freien Fall. Herausforderung dabei ist es den Druckausgleich in den Ohren zu realisieren und der sich ändernden Kälte von 19°C bis auf 6°C zu trotzen. Ab ca. 25-30m befindet sich die Lunge im Residualvolumen. Das heißt man bekommt eigentlich keine Luft mehr in den Mundraum, um den Druckunterschied zwischen Außendruck und Innendruck im Ohr und innere Hohlräume auszugleichen. Mit einer besonders schwer zu erlernenden Technik gelingt es aber doch bis Tiefen von jenseits der -100m zu realisieren. In der Zieltiefe hängt eine Karte die Jens Stötzner dann wieder als Beweis mit nach oben bringen muss. Richtig anstrengend wurde dann erst der Aufstieg. Bei 6,4 bar in der Zieltiefe von -54m ist der Neoprenanzug und Lunge auf ein Minimum komprimiert und man kämpft Zug um Zug gegen den enormen Abtrieb nach oben bis es endlich wieder heller wird und einem die Sicherungstaucher entgegenkommen. Nach einem sauberen Auftauchprotokoll gegenüber den AIDA Wettkampfrichtern wurde der Rekord mit einer weißen Karte für gültig erklärt.

Für Jens Stötzner war das ein guter Test für die anstehende Tieftauchweltmeisterschaft in Roatan in Honduras im August bei der er Deutschland vertreten wird.

Jens Stötzner

Volle Konzentration –  Jens Stötzner vor dem neuen Tiefenrekord. Foto: © Monika Oberhuber

Apnoetauchen erfreut sich wachsender Beliebtheit

Apnoe- oder auch Freitauchen genannt, erfreut sich wachsender Beliebtheit unter Freizeit- und Wettkampftauchern. Das Tauchen mit nur einem Atemzug erlaubt schwereloses und geräuschloses Bewegen unter Wasser, „Freefall Feeling“ inklusive. Freitauchen ist ein überaus gesundheitsfördernder Sport, denn
die Tauchzeiten und Tauchdistanzen lassen sich nur durch regelmäßiges physisches und mentales Training verbessern, zudem ist eine gesunde Ernährung die Grundlage für einen effizienten Zellstoffwechsel.

Der Wettkampfsport wird in verschiedenen Disziplinen im See, im Pool und im Meer durchgeführt. Hierbei geht es um Zeit, Distanz und Tiefen, die mit und ohne Flosse erreicht werden. Hinzu kommen Disziplinen, bei denen mit einem zusätzlichen Gewicht oder auch mit einem Schlitten der Taucher in die Tiefe gezogen wird. So gefährlich wie dies alles anmuten lässt, Apnoetauchen ist nicht gefährlicher als Bergwandern, wenn Grundregeln eingehalten werden. Tauche nie alleine.

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